Das Internet als Effekt diskursiver Bedeutungskämpfe - Dr. Tanja Carstensen - Universität Hamburg
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- Ringvorlesung "Medien und Bildung": Kontrolle und Selbstkontrolle in Bildungsprozessen
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Das Internet als Effekt diskursiver Bedeutungskämpfe
Nicht nur Subjekte, auch kollektive Akteure sind in der Situation, sich selbst darstellen, reflektieren, thematisieren, präsentieren und kontrollieren zu müssen. Diese Anforderungen, die für die Subjekte aktuell in Bezug auf das Web 2.0 insbesondere aus gouvernementalitätstheoretischen Perspektiven diskutiert werden, sind für kollektive Akteure in ähnlicher Form, allerdings unter anderen theoretischen Prämissen, bereits in älteren interpretativen Ansätzen der Sozialen Bewegungsforschung formuliert worden. Kollektive Akteure müssen überzeugende Problemdefinitionen und Selbstdarstellungen produzieren, um als relevant und deutungsmächtig in der Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden und Unterstützung mobilisieren zu können. Hierfür eigenen sich Diskurse über Technik in besonderer Weise. Der Vortrag zeigt am Beispiel unterschiedlicher Diskurse über das Internet, inwiefern kollektive Akteure das Reden über das Internet als Möglichkeit nutzen, Selbstbilder zu produzieren, sich selbst zu thematisieren, zu präsentieren und zu inszenieren, interne Konflikte auszutragen und Selbstverständigungsdebatten zu führen. Dabei können die unterschiedlichsten Herstellungsweisen des Internet beobachtet werden: Während die Akteure um Deutungsmacht kämpfen, wird das Internet” erst mit diversen Bedeutungen, Eigenschaften und Auswirkungen versehen und relevant gemacht.