Bildung, Visualität, Subjektivierung - Sichtbarkeiten und Selbstverhältnisse im partizipativen Web - Dr. Benjamin Jörissen - Universität Hamburg
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Bildung, Visualität, Subjektivierung - Sichtbarkeiten und Selbstverhältnisse im partizipativen Web
Subjektivität lässt sich, spätestens seit Heideggers Subjektkritik, nicht mehr als ursprüngliche, vorgängige Selbstmächtigkeit verstehen. Die Macht des Subjekts verdankt sich vielmehr dem, was es als subiectum schon wörtlich ist, nämlich Akten der Unterwerfung. Michel Foucaults Analyse des Panopticons als Disziplinartechnologie, die als visuelle (architektonische) Konstellation, als Seh-Maschine, funktioniert, führt diesen Gedanken weiter und konkretisiert ihn. Subjektivierung erscheint damit als ein Effekt einer gesellschaftlichen Praxis, die wesentlich auf der Internalisierung des fremden Blicks beruht. Das Subjekt steht oder entsteht in einem Feld der Sichtbarkeit, das wir heute als performativ bezeichnen. Visualität, Macht und Reflexivität erscheinen darin als untrennbar miteinander verbunden. Insofern existiert eine verzweigte (mediale) Geschichte der Ordnung der Blicke, des Sehen-Wollens, Gesehen-werden-Wollens und des Sich-zu-sehen-Gebens, von der ausgehend sich die Frage nach medialen Bildungsarchitekturen als Frage nach den von ihnen implizierten Subjektivierungsweisen, und im Anschluss daran, nach den implizierten Bildungspotenzialen, stellen lässt. Dies wird an einigen Beispielen aus dem Bereich des Social Web dargestellt und diskutiert.