„Völlige Gehirnerweichung“ – zu Gottfried Benn und Else Lasker-Schüler - Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Marlies Graser, Dr. Torsten Flögel - Universität Hamburg
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09.02.2021
„Völlige Gehirnerweichung“ – zu Gottfried Benn und Else Lasker-Schüler
Else Lasker-Schüler und Gottfried Benn befremdeten und schockierten vor über 100 Jahren ihre Zeitgenossen, sie mit ihrer leidenschaftlichen und schwärmerischen Dichtung (und mit ihrem Auftreten); er, der Arzt und Schriftsteller war, mit Gedichten aus dem Leichenschauhaus in seinem ersten Gedichtband „Morgue“. Beide verband in den Jahren 1912/13 eine kurze und intensive Liebesbeziehung, die auch poetisch ihren Niederschlag fand. Während viele Literaturwissenschaftler ihre Grundverschiedenheit betonen, sagt Kerstin Decker, dass das Gegenteil der Fall sei: „Seele erkennt Seele“. Beide kennen „Zustände, wo jedes Ich aufhört – eine Grunderfahrung des Dichtens….und Zustände, wenn das Ich wieder fest wird und sich unendlich vervielfacht“. In ihren Gedichten drücken sie Grenzzustände aus, die spannungsreich, zutiefst menschlich und doch fremd sind.
Dr. Marlies Graser, Peerbegleiterin St. Josephs-Krankenhaus/ Dr. Torsten Flögel, Beschwerdestelle Psychiatrie, beide Berlin
Videoproduktion: Kellerkinder e.V.
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