Jüdische Gemeinden im Umbruch. Die konfliktären Entwicklungen in Deutschland seit 1990 - Dr. Melanie Eulitz - Universität Hamburg
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- Ringvorlesung AWR: Religionsgemeinschaften und Gemeinden im Wandel – Strukturen, Identitäten, interreligiöse Beziehungen
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10.06.2024
Jüdische Gemeinden im Umbruch. Die konfliktären Entwicklungen in Deutschland seit 1990
Die jüdischen Gemeinden in Deutschland sind seit den 1990er Jahren in einer Situation des Umbruchs und der Neugestaltung: Besonders durch die Zuwanderung von Juden aus der (ehemaligen) Sowjetunion, aber auch durch politische Veränderungen aufgrund der Deutschen Einheit sowie dem verstärkten Wirken von international agierenden jüdischen Institutionen wie Chabad Lubawitsch und der Lauder Foundation. Die Veränderungen führen auf einigen Ebenen zu Konflikten, wie etwa auf der religiösen Ebenen zwischen dem Wunsch nach eher orthodox und eher progressiv ausgerichteten Riten in Gottesdiensten. Melanie Eulitz hat in ihrer Forschung für ihre Promotion Interviews und Beobachtungen in jüdischen Gemeinden zweier Städte, jeweils in Ost- und Westdeutschland, durchgeführt. Sie kann mit ihrer Erhebung Prozesse wie Pluralisierung aufgrund unterschiedlicher Auffassungen des Judentums nachvollziehen. Mithilfe der soziologischen Analyse werden Zusammenhänge zwischen Migration, Religion und Macht deutlich.
Dr. Melanie Eulitz ist Religionssoziologin und hat im Rahmen ihrer Promotion zu den Entwicklungen in den gegenwärtigen jüdischen Gemeinden in Deutschland geforscht. Daraus entstand das Buch „Jüdische Gemeinden im Umbruch. Die konfliktären Entwicklungen in Deutschland seit 1990.“ Sie arbeitet als Projekt- und Hochschulmanagerin an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig.
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In Gemeinden kommen Menschen zusammen, um ihren Glauben auszuüben und sich in vielfältiger Weise zu engagieren – sowohl innerhalb der eigenen Gemeinde als auch darüber hinaus in der Gesellschaft. In Deutschland gibt es rund 13.000 evangelische, 10.000 katholische und eine kaum überschaubare Anzahl von Gemeinden der vielen verschiedenen christlichen Konfessionen sowie etwa 130 jüdische Gemeinden, mehr als 2.200 muslimische Gemeinden und zahlreiche Gemeinden weiterer Religionsgemeinschaften. Jedoch gibt es kaum empirische Kenntnisse über die Aktivitäten und auch Herausforderungen von lokalen Gemeinden vor Ort. Wie etwa verändern Prozesse der Säkularisierung und Pluralisierung die Gemeinden der beiden christlichen Großkirchen und welche Rolle spielen Migrationskirchen? Wie entwickeln sich jüdische Gemeinden seit ihrem Anwachsen in den 1990er Jahren? Wie entwickelt sich das islamische Gemeindeleben in Deutschland? Und welche Rolle spielen interreligiöse Kontakte und Beziehungen zwischen den Gemeinden? Zu diesen Fragen will die Veranstaltung einige empirische Einblicke in aktuelle Forschungen geben.
Die Ringvorlesung ist eine Veranstaltungsreihe der Akademie der Weltreligionen der Universität Hamburg in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGdJ).
Gefördert von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke der Freien und Hansestadt Hamburg (BWFGB) im Rahmen der Fördermaßnahme "Calls for Transfer" (C4T).
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