Krieg, Flucht, Vertreibung – Vergessen wir die eigene Erfahrung? - Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. med. Areej Zindler, PD Dr. Ulrich Lamparter - Universität Hamburg
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12.11.2024
Krieg, Flucht, Vertreibung – Vergessen wir die eigene Erfahrung?
Bock auf Dialog?
Vor allem Kriege schaffen Traumata und bedingen Flucht – in der ganzen Welt. Was sind die Folgen von kriegsbedingten Traumata – bei jungen Flüchtlingen und in unserer eigenen Geschichte? Wann und warum sind oft mehrere Generationen betroffen? Welche Rolle spielen Alter und Kultur? Was ist hilfreich – therapeutisch und politisch? Welche auch positive Rolle spielen die „zauberhaften“ Erklärungen anderer Kulturen? Warum hängt das Risiko von Flüchtenden, psychotisch zu werden, mehr von der Ankunft ab, als von Herkunft und Flucht? - Von „Wir schaffen das!“ (Kanzlerin Merkel) zu „Die sollen weg“ (AFD): Wie ist dieser Wandel zu erklären und wieder zu verändern? Kippen wir von „manischer“ Verdrängung/Unkonventionalität in „depressive“ Abwehr und zwanghafter Erstarrung? Oder sind politische Fehler, soziale Ungerechtigkeiten entscheidend? Kann das Erinnern helfen, wieder sensibler zu werden - bezogen auf Kriegserfahrung in der eigenen Familie und bezogen auf unsere Verantwortung für Folgen der Kolonialzeit? Gibt es Denk-Verbote – z.B. bezogen auf die Kriege in Gaza und Ukraine? Und wenn ja, warum? Wie gewinnen wir unsere Rationalität zurück angesichts der vielfach komplexen Situation, statt uns an Krieg und „Kriegstüchtigkeit“ zu gewöhnen?
Prof. Thomas Bock im Dialog mit Dr. Areej Zindler, Leiterin der Flüchtlingsambulanz des UKE und PD Dr. Ulrich Lamparter, Psychoanalytiker, Autor „Hamburg im Feuersturm“
Reihe "Mensch-Sein":
https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/...
Reihe "Mensch bleiben - auch in seelischer Not":
https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/...
Reihe "Mensch-Sein und -Bleiben - Verständnis und Behandlung psychischer Störungen (2. Teil)"
https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/...
Produziert von Marie Eissing (Kontakt: marie@eissing.de)
Mit freundlicher Unterstützung der Hamburger Sozialbehörde
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Die Bedeutung von „Krise“ hat sich geändert: Sie ist nicht mehr vorrangig subjektiv und individuell; sie kommt zunehmend von außen, Menschen-gemacht, und betrifft uns alle – mehr oder weniger. Wir müssen uns alle damit auseinandersetzen. Wir fühlen die reale Bedrohung dieser Welt durch Umweltzerstörung und Klima-Krise. Wir spüren, dass der Krieg näher rückt, denken an das unendliche Leid, das er für Zivilbevölkerung und Soldaten bringt. Wir verzweifeln an dem, was Menschen einander antun und wie wir alle zusammen unsere eigene Lebensgrundlage zerstören – in Krieg und Frieden. Wir fürchten die Entsolidarisierung und das Schwarz-Weiß-Denken in den Medien - oder wir vermeiden, das alles an uns heranzulassen, leben wie immer, fordern unbegrenzt Wachstum, Tempo, Aufrüstung. Was ist gesünder, was ist berechtigter? – Welcher Auftrag an die Politik ergibt sich, wenn wir die innere Welt, den inneren Frieden ernst nehmen?
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