Mode, Schminke und Authentizität in den 1970er Jahren - Uta G. Poiger - Universität Hamburg
Videokatalog
Mode, Schminke und Authentizität in den 1970er Jahren
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Hamburg
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Veranstaltungsort: FZH, Vortragsraum, Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Eintritt frei
Donnerstag, 10.12.2015, 18.30 Uhr
Uta G. Poiger (Boston): Mode, Schminke und Authentizität in den 1970er Jahren
Mode und Kosmetik sind mit internationalen ästhetischen und sozialen Bewegungen und dem internationalen Verkehr von Waren, Bildern und Ideen verbunden. Nach dem Zweiten Weltkrieg trug Misstrauen gegenüber der Eugenik und die Kritik an der Konsumkultur dazu bei, dass körperliche Schönheit als suspekt angesehen wurde. Seit den 1960er Jahren haben Anhänger afroamerikanischer und feministischer Befreiungsbewegungen scharfe Kritik an Schönheitsnormen geübt. Dieser Vortrag analysiert Moden und Schminkpraktiken der 1970er Jahre, vor allem von Feministinnen und Punks als Zeichen sich verändernder Bewertungen von Selbst und Authentizität. Obwohl Mode und Kosmetik in vieler Hinsicht banal sind, können sie eine wichtige Rolle in Auseinandersetzungen über die Bedeutung von Individualität und Körperlichkeit, sowie über Geschlecht und Ethnizität spielen. Der Vortrag zeigt wie Hässlichkeit über die Punkmode zunächst in Großbritannien zu einer fundamentalen Gesellschaftskritik avancierte. Vor diesem Hintergrund nutzten westdeutsche Feministinnen den Punk, um gängige Geschlechterrollen aufzubrechen
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Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Hamburg
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Veranstaltungsort: FZH, Vortragsraum, Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Eintritt frei
Popgeschichte hat seit einigen Jahren Konjunktur in der Zeitgeschichte. Lässt sich die Geschichte der Bundesrepublik und der europäischen Industriegesellschaften besser verstehen, wenn popkulturelle Dimensionen berücksichtigt werden? Was kann unter einem Konzept „Popgeschichte“ überhaupt gefasst werden: alle Formen populärer Kultur- und Vergesellschaftungsformen, oder sind es historische Phasen, in denen sich in popkulturellen Produkten frühere Jugendkulturen über Generationen hinweg verankerten? Wie prägend sind popkulturelle Ereignisse und Identifikationsfiguren wie Konzerte und Stars für subjektive Deutungen und Selbsthistorisierungen? Ist im Medienzeitalter des 21. Jahrhunderts das Popkulturelle zur hegemonialen gesellschaftlichen Verständigungsform geworden? In sechs Vorträgen werden diesen Fragen an Fallbeispielen diskutiert, die Reichweite und Tragfähigkeit einer Popgeschichte erkundet und so die historischen Wurzeln der Gegenwart freigelegt.