Stechmücken-übertragene Krankheiten: Einfluss von Klimawandel und Veränderungen der Biodiversität - Stephanie Thomas - Universität Hamburg
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22.10.2024
Stechmücken-übertragene Krankheiten: Einfluss von Klimawandel und Veränderungen der Biodiversität
Heute geht es weiter mit dem zweiten Einführungsvortrag bei unserer Klimaringvorlesung „Hot Planet, Cold Facts“!
Nach unserer sozialwissenschaftlichen Einführung letzte Woche folgt diese Woche ein naturwissenschaftlicher Vortag zu den Verbindungen zwischen Klimakrise, Biodiversität und Zoonosen. Die globale Biodiversität – bedingt durch das derzeitige menschengemachte Massenaussterben – ist stark im Wandel: Arten sterben aus oder wandern in andere Lebensräume und bringen so das globale Gleichgewicht nach und nach durcheinander. Gleichzeitig beeinflusst dies auch Menschen direkt, indem wir immer häufiger mit Zoonosen – also Krankheiten, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden – konfrontiert werden, worauf die Coronapandemie oft zurückgeführt wird.
Deswegen freuen wir uns, heute Stephanie Thomas als Referentin zu Gast zu haben. Sie arbeitet am Lehrstuhl für Biogeographie der Universität Bayreuth und forscht dort vor allem zu den Verflechtungen zwischen der Klimakrise und der Ausbreitung von durch Mücken übertragenen Krankheiten.
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Wir befinden uns im sechsten Massenaussterben, ein Hitzesommer folgt dem anderen und das Abschmelzen der Gletscher und Polkappen nähert sich dem “Point of No Return” - die Klimakrise zeigt schon längst ihre ersten, teils irreversiblen, Auswirkungen auf unsere Ökosysteme - und das weltweit. Gleichzeitig hat die Klimakrise ein Gerechtigkeitsproblem: Während Big Oil weiterhin Profite in den Milliarden macht, das reichste 1 % der Weltbevölkerung für 16 % der globalen CO2-Emission verantwortlich ist und sich Onkel Peter darüber freut, dass wir in Deutschland bald Sommer “wie in Italien” haben werden, trifft es die Länder, die am wenigsten zur Entstehung der Klimakrise beitragen, am härtesten. So ist im sogenannten Globalen Süden die Existenz ganzer Inselstaaten, wie Kiribati, durch den Meeresspiegelanstieg bedroht. Zudem verstärkt die Klimakrise bestehende humanitäre Krisen in beispielsweise großen Teilen Afrikas. Zusätzlich schwächen postkoloniale Strukturen weiterhin die Stimmen der am stärksten bedrohten Länder in der globalen Klimapolitik.
Und gleichzeitig gibt es doch immer wieder Hoffnungsschimmer: Erneuerbare Energien sind so nachgefragt und günstig wie nie zuvor, wöchentlich gibt es neue, scheinbar revolutionäre Erkenntnisse und Lösungsansätze, um die Klimakrise einzudämmen und auch im öffentlichen Diskurs ist die Klimakrise seit einigen Jahren elementarer Teil.
Wo also stehen wir im Gesamten? Was passiert, wenn alle Gletscher geschmolzen sind? Welche Rollen spielen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik innerhalb der Klimakrise? Inwiefern liegt die Schuld im Globalen Norden? Und vielleicht am wichtigsten: Was müssen wir tun, um die Klimakrise doch noch in Schach zu halten?
Die “Fridays for Future”-Liste im AStA der Universität Hamburg möchte im Wintersemester 2024/25 mit Unterstützung durch die Claussen-Simon-Stiftung und das ISA-Zentrum die interdisziplinäre Ringvorlesung in einer achten Auflage präsentieren. In 14 Vorlesungen werden Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Expert*innen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen ihr Wissen über die Klimakrise vorstellen und somit allen Zuhörer*innen wichtige Grundlagen zur Bekämpfung der Klimakrise mit auf den Weg geben. Dieses Semester liegt der Fokus auf den vier Themenblöcken “Transformation und Climate Governance”, “Klimaforschung und -schutz an der Universität Hamburg”, “aquatische Ökosysteme” sowie “Klimagerechtigkeit und Klimabewegung”.
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