Sinn und Unsinn von Antisemitismus-Definitionen - Prof. Dr. Alfred Bodenheimer - Universität Hamburg
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- Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus – aktualisierte Formen antijüdischer Gewalt
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08.05.2024
Sinn und Unsinn von Antisemitismus-Definitionen
Vor dem Hintergrund einer heftigen gesellschaftlichen Diskussion über das Aufflammen des Antisemitismus liegt es nahe zu definieren, was Antisemitismus überhaupt ist. Im Vortrag werden zunächst die beiden heute geläufigsten Antisemitismusdefinitionen in den Blick genommen und daraufhin untersucht, wie hilfreich sie sind. Es zeigt sich, dass die Tücken aller Versuche, Antisemtismus zu definieren und einzuordnen, notwendigerweise umstrittene und unklare Elemente enthalten. Dabei stellt sich vor allem auch die Frage, ob und wie Fragen des sogenannten "israelbezogenen Antisemitismus" in neuer Form anzugehen sind. Bei all dem, so das Fazit, ist die Grundlage, dass Antisemitismus überhaupt definiert wird, von grosser Bedeutung - und der geeignetste Massstab für dessen Bestimmen steht womöglich weder im Internet noch in irgendwelchen Broschüren, sondern hängt zu Hause an der Wand.
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Koordination: Prof. Dr. Monica Rüthers, Fachbereich Geschichte: 4. Arbeitsbereich Europäische Geschichte, Universität Hamburg / PD Dr. Andreas Brämer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGDJ)
Judenfeindlichkeit ist wieder aktuell – und das gleich in mehreren Kontexten. Dabei stehen Debatten um Definitionen des Antisemitismus-Begriffs, postkoloniale Israelkritik und der Nahostkonflikt im Fokus. 2023 entbrannten erst Diskussionen um die an der Documenta 15 gezeigten stereotyp antijüdischen Bilder. Nach dem mörderischen Pogrom der Hamas auf israelischem Boden am 7. Oktober wurde die brutale Gewalt an Juden vielerorts öffentlich gefeiert – auch in Deutschland. In Europa und den USA zeigte sich eine Form der Judenfeindlichkeit, die sich als postkolonial versteht und ohne historisches Wissen auskommt. Auch die Jugend in postmigrantischen Gesellschaften in Europa folgt nicht der "deutschen Gedenkkultur", sondern TikTok. Die Veranstaltungsreihe beleuchtet diese Debatten und Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven und geht auf historische Traditionslinien, überkommene Argumentationsweisen und postkoloniale Aktualisierungen ein.
Diese Ringvorlesung wird angeboten in Kooperation und mit finanzieller Unterstützung von Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und Institut für die Geschichte der deutschen Juden.
Videoproduktion: DL-Büro der Fakultät für Geisteswissenschaften (uhh.de/gw-dl-buero)
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