Zu viel Arbeit macht krank, zu wenig auch! Welche Arbeit ist gesund? - Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Katarina Stengler - Universität Hamburg
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Zu viel Arbeit macht krank, zu wenig auch! Welche Arbeit ist gesund?
Zu viel Arbeit macht krank, zu wenig auch. Wie muss Arbeit beschaffen sein, dass Sie uns stärkt? Welche Art Arbeit belastet uns? Ist Arbeit ein Menschenrecht? Warum brauchen gerade Menschen mit psychischen Belastungen Zugang zu passender Arbeit? Unser Reha-System ist kompliziert und hochschwellig? Wie wäre das zu ändern? Ist supported employment eine gute Alternative? Warum reichen manchmal auch wenige Stunden Arbeit, um sich dazu gehörig zu fühlen? Ist menschenwürdige Arbeit und die Möglichkeit davon leben zu können auch ein Beitrag zur Prävention? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die Politik?
Das Gespräch mit Prof. mit Frau Prof. Katharine Stengler ist Teil der Vorlesungsreihe anthropologische Psychiatrie, die unter dem Motto „Bock auf Dialog“ online stattfindet, im Sommersemester 2021 mit dem Oberthema: Gibt es die Seelisch gesunde Stadt? Mit hervorragenden Referentinnen will ich die verschiedene Lebensbereich durchgehen: Was brauchen wir um Seelisch gesund zu bleiben? Was können wir von psychisch sensiblen/erkrankten menschen lernen? Warum erfordert Prävention vor allem gute Politik? Vorangegangen und schon zugänglich sind die Gespräche mit Prof. Thomas Becker zum Thema Armut / Grundsicherung und mit Rainer Hölzke zum Thema Wohnen. Demnächst folgt „Umwelt“ mit Katharina van Bronswijk (Psych.4future.Hamburg), „Obdachlosigkeit“ mit Katja Hübner (Autorin „OK.Danke.Ciao“), am Schluß „Sensibilität und Toleranz“ mit Irre menschlich Hamburg.
Prof. Dr. Katharina Stengler, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie / Zentrum für Seelische Gesundheit Helios Park-Klinikum Leipzig
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Gibt es die seelisch gesunde Stadt? - Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie
Urbanes Leben lässt die Wahrscheinlichkeit, psychisch zu erkranken steigen. Großstadt-Leben bedeutet Stress. Das hat mit Umweltfaktoren wie Lärm und Luftverschmutzung zu tun, aber auch mit Reizüberflutung und fehlenden sozialen Orten für alle.
Die Gefährdung der psychischen Stabilität ist nicht für alle gleich. Armut spielt dabei eine gewichtige Rolle. Privilegierte leben auch in der Stadt gesünder. Für alle gilt: Je größer der Gegensatz von arm und reich in einer Kultur, einer Gesellschaft, einer Stadt, desto höher steigt die Rate der psychischen Erkrankungen. Ist das ein Grund, warum in Hamburg die Rate der Krankschreibungen aus psychischen Gründen am höchsten ist? Dasselbe gilt für die Ungleichverteilung von arm und reich: die einen werden krank, weil sie zu viel arbeiten, die anderen, weil sie keine Arbeit haben. Prävention ist also Politik, vielleicht vor allem Kommunalpolitik!
Welche ganz konkreten Lebensbedingungen brauchen wir, um seelisch gesund zu bleiben? Können wir von psychisch-erkrankten bzw. -sensiblen Menschen lernen, gesünder zu leben, zu arbeiten, zu lernen? Welchen Auftrag haben wir an die (Kommunal-) Politik hinsichtlich Prävention?
Videoproduktion: mariquadrat