Interview mit Rudolf Zwiener - Prof. Dr. Ulrich Fritsche, PD Dr. Werner Reichmann, Prof. Dr. Jörg Döpke, Dr. Rudolf Zwiener - University of Hamburg
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- F.2 - Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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- Berichte aus dem Maschinenraum der Konjunkturprognostik
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25.03.2019
Interview mit Rudolf Zwiener
Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden. Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen). Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
Zur Person:
Rudolf Zwiener wurde 1954 geboren. Er studierte von 1973 bis 1978 Volkswirtschaftslehre an der Universität Freiburg und 1978/79 – als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes – Ökonometrie und Wirtschaftstheorie an der Universität Southampton/Vereinigtes Königreich. Danach ging er an das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, wo er – in unterschiedlichen Arbeitsbereichen wie Geld-, Finanz- und Arbeitsmarktpolitik – bis 2005 blieb. In dieser Zeit entstand auch seine Promotion an der Universität Oldenburg mit einer ökonometrischen Arbeit über die Verteilungswirkungen einer Staatsverschuldung. Anschließend wechselte er an das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Düsseldorf, wo er sich in der Abteilung Wirtschaftspolitik insbesondere mit Prognostik unter Anwendung gesamtwirtschaftlicher ökonometrischer Modelle beschäftigte. Seit seinem altersbedingten Ausscheiden aus dem IMK 2020 ist er freiberuflich tätig, beschäftigt sich u. a. für die Hans-Böckler-Stiftung mit Fragen der Rentenpolitik und engagiert sich in der Keynes-Gesellschaft.
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Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden.
Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen).
Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
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