Interview mit Heiner Flassbeck - Prof. Dr. Heiner Flassbeck, Prof. Dr. Ulrich Fritsche, PD Dr. Werner Reichmann, Prof. Dr. Jörg Döpke - University of Hamburg
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- F.2 - Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
- Sozialökonomie
- Berichte aus dem Maschinenraum der Konjunkturprognostik
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25.03.2019
Interview mit Heiner Flassbeck
Prof. Dr. Heiner Flassbeck, Prof. Dr. Ulrich Fritsche, PD Dr. Werner Reichmann, Prof. Dr. Jörg Döpke
Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden.
Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen).
Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
Zur Person:
Heiner Flassbeck, gebürtig 1950 in Birkenfeld/Rheinland-Pfalz, studierte ab 1971 in Saarbrücken Volkswirtschaftslehre. Ein wichtiger akademischer Lehrer dort war Wolfgang Stützel, an dessen Lehrstuhl er während des Studiums auch tätig war. Nach dem Abschluss als Diplom-Volkswirt 1976 wechselte er in den wissenschaftlichen Stab des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und ging dann 1980 als wissenschaftlicher Referent in das Bundeswirtschaftsministerium. Von dort wurde er an das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin, zunächst zur Anfertigung einer Promotion abgeordnet, die er 1988 mit dem Titel eines Dr. rer. pol. abschloss. Schon vorher war er endgültig an das DIW gewechselt, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung „Konjunktur“, dann (ab 1990) als deren Leiter. Damit verbunden war auch die Funktion des sogenannten Federführenden in der Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute. Nach Antritt der rot-grünen Bundesregierung 1998 wurde er Staatssekretär im Bundesfinanzministerium unter Finanzminister Oskar Lafontaine . Kurz nach dessen Ausscheiden aus der Bundesregierung wurde Heiner Flassbeck vom neu ernannten Finanzminister nicht in seinem Amt übernommen. Nach einer kurzen Phase als freier Publizist und Wirtschaftsforscher ging er im Jahr 2000, zunächst als „Senior Economist“, ab 2003 als Chefvolkswirt und Leiter der Abteilung „Globalisierung und Entwicklung“, zur UN-Organisation für Welthandel und Entwicklung UNCTAD, wo er, ebenfalls 2003, in den Ruhestand ging. Seitdem ist er als freier Wirtschaftsforscher und Publizist tätig, zuletzt als Mitinitiator und zeitweiliger Mitherausgeber von „Makroskop – Magazin für Wirtschaftspolitik“. Seit 2005 ist er Honorarprofessor, zunächst an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP), später an der Universität Hamburg, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Fachbereich Sozialökonomie.
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Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden.
Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen).
Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
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