Interview mit Joachim Scheide - Prof. Dr. Ulrich Fritsche, PD Dr. Werner Reichmann, Prof. Dr. Jörg Döpke, Prof. Dr. Joachim Scheide - University of Hamburg
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- F.2 - Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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- Berichte aus dem Maschinenraum der Konjunkturprognostik
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13.03.2018
Interview mit Joachim Scheide
Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden. Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen). Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
Zur Person:
Joachim Scheide wurde 1949 in Kiel geboren. In seiner Heimatstadt studierte er Volkswirtschaftslehre an der dortigen Christian-Albrechts-Universität. Nach dem Abschluss als Diplom-Volkswirt (1975) wechselte er an das Institut für Weltwirtschaft an der Universität Kiel (IfW). Beim damaligen Leiter des Instituts, Herbert Giersch, begann er ein Promotionsprojekt über die Bedeutung von Geldpolitik und rationalen Erwartungen für den Konjunkturverlauf, das er 1984 erfolgreich abschloss. Eine Gastprofessur führte ihn 1990/91 an die University of Western Ontario, Kanada. Im Institut für Weltwirtschaft leitete er lange Zeit die Forschungsgruppen „Internationale Konjunktur“ und „Grundlagen der Konjunkturforschung“. Im Jahre 1999 übernahm er als wissenschaftlicher Direktor die Leitung der Forschungsabteilung „Konjunktur“ des Institutes und die Rolle des Federführenden für das Institut im Rahmen der Gemeinschaftsdiagnose der Wirtschaftsforschungsinstitute. Er übernahm ebenfalls leitende Funktionen in der „Association d’Instituts Européens de Conjoncture Economique (AIECE)“, einem Zusammenschluss von Konjunkturforschungsinstituten auf europäischer Ebene. Im Jahr 1998 ernannte ihn die Universität Kiel zum Honorarprofessor. Nach einer Umorganisation des Instituts verantwortete er ab 2005 dessen neu entstandenes Prognosezentrum und wirkte darüber hinaus im Zentrum für wirtschaftspolitische Beratung mit. Diese Funktionen behielt er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2014 bei.
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Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden.
Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen).
Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
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