Strukturelle Gewalt in der Psychiatrie – und mögliche Alternativen - Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Lieselotte Mahler - University of Hamburg
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30.11.2021
Strukturelle Gewalt in der Psychiatrie – und mögliche Alternativen
Bock auf Dialog?
Psychiatrie muss zuallererst Begegnungsraum sein. Dieselben Strukturen, die Begegnung erschweren, erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Zwang und Gewalt – zum Nachteil aller Beteiligten. Die Unterschiede im europäischen und im nationalen Vergleich sind erschreckend; sie haben am wenigsten mit Merkmalen der Patient*innen zu tun.
Der Dialog ist ein engagiertes Plädoyer für die Vermeidung von Zwang und Gewalt – auf allen Ebenen. Und für ehrliche Nachbesprechungen, wenn es doch dazu kommt, um die Symmetrie der Beziehung wiederherzustellen. Auch brisante Themen werden angesprochen: Gibt es eine Zunahme von Gewalt unter Patient*innen oder in der Gesellschaft? Oder sind wir sensibler? Wird Gewalt psychiatrisiert? Wo sind wir zuständig und wo nicht? Wie sorgen wir uns um eine „Würde des Risikos“?
Dr. Thomas Bock im Gespräch mit Dr. Lieselotte Mahler
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Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie
Was können wir tun, um der Gewalt zu begegnen, dem Risiko von Gewalterfahrung entgegenzuwirken – im Zusammenhang mit der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung psychischer Erkrankungen?
Psychisch erkrankte Menschen wurden und werden häufig Opfer, deutlich seltener auch Täter. Viele gewaltsamen oder sexuellen Übergriffe geschehen im „Nahbereich“; d.h. auch Angehörige können Täter und Opfer sein. (Sind so in doppelter Hinsicht beteiligt.) Auch in der Psychiatrie können Zwang und Gewalt in vielen Formen präsent sein – ausgehend von Patienten, vom Personal, von Wachdiensten, institutionell oder informell... Im Trialog begegnen sich also (potentielle) Opfer und Täter – Hilft uns das, um von einander zu lernen?
Was bedeutet in diesem Zusammenhang traumasensible Behandlung? Welche Strukturen, Konzepte, Methoden und Beziehungskulturen helfen uns, die Wahrscheinlichkeit von Gewalt zu reduzieren? Wie halten wir aus und verstehen wir, dass Familien sehr oft elementar wichtig sind, als Rückhalt und Zuflucht, manchmal aber Ort von Übergriffen werden können? Und hilft uns die Erkenntnis, dass das auch unabhängig von psychischen Erkrankungen gilt, dass die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen zu Gewalt zunächst mal nichts mit psychischer Erkrankung zu tun hat?
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25.01.2022
Der Gewalt begegnen – und ihr vorbeugen
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