Trauma-sensibel behandeln - Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Ingo Schäfer - University of Hamburg
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02.11.2021
Trauma-sensibel behandeln
Bock auf Dialog?
Bestimmte Erfahrungen zwingen jeden von uns, aus der Realität auszusteigen. Auf diese Weise können Gewalterfahrungen auch zu psychischer Erkrankung beitragen. Vor allem soziale Beziehungen entscheiden, ob die Resilienz stärker ist. Noch ist die Psychiatrie vielfach zu unbeholfen mit dem Thema; tragen manche Strukturen und Erfahrungen zur Retraumatisierung bei. Was bedeutet es in diesem Zusammenhang trauma-sensibel zu behandeln? Wie kann die Psychiatrie die Folgen von Gewalterfahrungen bei Betroffenen besser erkennen und statt weiterer Belastungen zu ihrer Heilung beitragen? Prof. Schäfer gehört zu den führenden Experten zu Traumatisierungen bei Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Thomas Bock im Gespräch mit Prof. Ingo Schäfer
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Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie
Was können wir tun, um der Gewalt zu begegnen, dem Risiko von Gewalterfahrung entgegenzuwirken – im Zusammenhang mit der Entstehung, dem Verlauf und der Behandlung psychischer Erkrankungen?
Psychisch erkrankte Menschen wurden und werden häufig Opfer, deutlich seltener auch Täter. Viele gewaltsamen oder sexuellen Übergriffe geschehen im „Nahbereich“; d.h. auch Angehörige können Täter und Opfer sein. (Sind so in doppelter Hinsicht beteiligt.) Auch in der Psychiatrie können Zwang und Gewalt in vielen Formen präsent sein – ausgehend von Patienten, vom Personal, von Wachdiensten, institutionell oder informell... Im Trialog begegnen sich also (potentielle) Opfer und Täter – Hilft uns das, um von einander zu lernen?
Was bedeutet in diesem Zusammenhang traumasensible Behandlung? Welche Strukturen, Konzepte, Methoden und Beziehungskulturen helfen uns, die Wahrscheinlichkeit von Gewalt zu reduzieren? Wie halten wir aus und verstehen wir, dass Familien sehr oft elementar wichtig sind, als Rückhalt und Zuflucht, manchmal aber Ort von Übergriffen werden können? Und hilft uns die Erkenntnis, dass das auch unabhängig von psychischen Erkrankungen gilt, dass die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen zu Gewalt zunächst mal nichts mit psychischer Erkrankung zu tun hat?
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25.01.2022
Der Gewalt begegnen – und ihr vorbeugen
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