Interview mit Gerhard Ziebarth - Prof. Dr. Ulrich Fritsche, PD Dr. Werner Reichmann, Prof. Dr. Jörg Döpke, Dr. Gerhard Ziebarth - University of Hamburg
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- F.2 - Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
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- Berichte aus dem Maschinenraum der Konjunkturprognostik
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27.03.2019
Interview mit Gerhard Ziebarth
Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden. Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen). Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
Zur Person:
Gerhard Ziebarth, geb. 1954 im ostwestfälischen Delbrück, begann seine berufliche Karriere nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre in Paderborn und dem Abschluss als Diplom-Volkswirt 1981 im wissenschaftlichen Stab des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Diesem gehörte er bis 1986 an. Er wechselte dann zur Deutschen Bundesbank in den heutigen Zentralbereich Volkswirtschaft, wo er in verschiedenen Funktionen tätig war, zuletzt als Leiter der Abteilung Konjunktur und Wachstum. Von 2009 bis 2014 leitete er den Zentralbereich Statistik. Von 2015 bis 2020 war er Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Geld und Währung“. Er engagiert sich seit 2013 im „Aktionskreis Stabiles Geld“.
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Konjunkturprognosen gehören wohl zu den in der Öffentlichkeit am stärksten beachteten Ergebnissen der ökonomischen Forschung und Beratung. Wir - Prof. Dr. Ulrich Fritsche (Universität Hamburg), PD Dr. Werner Reichmann (Universität Konstanz) und Prof. Dr. Jörg Döpke (Hochschule Merseburg) - haben uns in Interviews an nicht mehr in der Wirtschaftsprognostik unmittelbar aktive Personen gewandt, die aber über lange Zeit in ihren Institutionen die Vorhersagen (mit-)verantworteten. Zum einen versprachen wir uns von dieser Auswahl eine eher längerfristige Perspektive, die es beispielsweise erlaubt, die Finanzmarktkrise und die darauffolgende starke Rezession mit den Erfahrungen früherer Krisen zu vergleichen. Zum anderen kann von diesem Personenkreis wohl auch eine freimütigere Stellungnahme zu den Rahmenbedingungen der Prognose, etwa zu den oft vermuteten politischen Einflüssen, erhofft werden.
Bei der Auswahl der InterviewpartnerInnen haben wir uns grob von der Überlegung leiten lassen, eine Reihe von unterschiedlichen Aspekten des Prognosegeschäfts widerzuspiegeln. So sollten VertreterInnen alternativer Denkschulen (etwa „Keynesianer“ oder „Monetaristen“) zu Wort kommen. Zudem sollten einflussreiche Institutionen der Prognostik, also beispielsweise wichtige Wirtschaftsforschungsinstitute oder die Bundesbank, vertreten sein. Um einen Einblick in den Produktionsprozess der Vorhersagen zu gewährleisten war es hilfreich, mit Menschen zu sprechen, die an verschiedenen Positionen in der Hierarchie ihrer jeweiligen Institution gewirkt haben. Auch sollten alternative methodische Herangehensweisen wie ökonometrisch-statistische Modelle oder eher theoriegestützte Ansätze ebenso berücksichtigt werden, wie differierende inhaltliche Schwerpunkte (etwa Geldpolitik, Finanzpolitik oder Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen).
Die Interviews wurden an drei Terminen an unterschiedlichen Orten geführt und durch ein studentisches Filmteam der Hochschule Merseburg aufgezeichnet: Am 17. November 2017 in Merseburg, am 13. März 2018 in Hamburg und am 25. März 2019 in Berlin.
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