Erwartungen von Eltern an den Kampfsport - PD Dr. Peter Kuhn - Universität Hamburg
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- Symposium für Kampfkunst und Kampfsport Hamburg 2012
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Erwartungen von Eltern an den Kampfsport
Einleitung
Warum schicken Eltern ihre Kinder zum Kampfsport? Wir sehen hier einen weißen Fleck auf der Forschungslandkarte. Aus Elternforen im Internet geht hervor, dass Eltern vielfältige Erwartungen an das Kampfsporttraining für Kinder herantragen. Aus Interviews mit Karatetrainern (Meyer, 2012) wissen wir, dass Eltern ihre Kinder mit verschiedenen Hoffnungen ins Karatetraining schicken. Die befragten Trainer nennen z.B. gutes Benehmen und Geduld lernen, lernen, sich zu verteidigen und sich gegen sexuell Übergriffe zur Wehr zu setzen, Schüchternheit abbauen, Charakterformung, Disziplin lernen, Hyperaktivität abbauen, soziale Defizite ausgleichen, selbstbewusst werden, abnehmen, wehrhaft gegen Mobbing werden und lernen, sich zu konzentrieren.
Methode
Diesem Zusammenhang gehen wir nach, indem wir Eltern offen schriftlich befragen, warum sie ihre Kinder zum Kampfsport schicken. Um eine Distanz- und eine Kontaktkampfsportart vergleichen zu können, befragen wir Eltern von Karate- und von Judokindern. Die Kinder sind zwischen 3 und 13 Jahren alt. Die Antworten der Eltern werden qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet. Belastbare Ergebnisse sind im Juli 2012 zu erwarten.
Diskussion
Solche Ergebnisse sind in vielerlei Hinsicht bedeutsam, z.B. für die Gestaltung von Trainingskonzepten im Verein, für die Selbstdarstellung von Kampfsportverbänden, für die Ausbildung von Kampfsporttrainern, für die Aus- und Fortbildung von akademischen Sportlehrern, für die Werbung von kommerziellen Kampfsportschulen und für die Qualitätsprüfung und -sicherung aller Anbieter.
PD Dr. Peter Kuhn ist Dozent am Institut für Sportwissenschaft der Universität Bayreuth.