Sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten und im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine - Patricia Konrad - University of Hamburg
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- F.5 - Geisteswissenschaften
- Sprache, Literatur, Medien (SLM I + II)
- Gender und Sexualität in Osteuropa, Ostmitteleuropa und im Kaukasus
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26.11.2025
Sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten und im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine
Der Vortrag beleuchtet sexualisierte Gewalt in bewaffneten Konflikten in Osteuropa aus historisch-vergleichender Perspektive. Ausgehend von einem dreidimensionalen Analyserahmen – militarisierte Männlichkeit und intersektionale Geschlechterordnungen, Gewaltlogiken sowie Akteursstrukturen bewaffneter Gruppen – wird sexualisierte Gewalt nicht als Nebenprodukt, sondern als integraler Bestandteil militarisierter Gewaltordnungen konzeptualisiert. Empirisch betrachtet stehen zwei Fallkonstellationen im Zentrum: sexualisierte Gewalt durch die deutsche Wehrmacht an der Ostfront im Zweiten Weltkrieg und sexualisierte Gewalt im Russland-Ukraine-Krieg seit 2014, einschließlich der Eskalation seit 2022 mit Besatzungs-, Belagerungs- und Frontkonstellationen. Anhand der analysierten Fälle wird demonstriert, wie patriarchale und homofeindliche Normen, rassistische Hierarchien, Plünderungsökonomien und kriegsbedingte Entgrenzungen die Existenzgrundlage für sexualisierte Gewalt schaffen, sie strukturieren und legitimieren. Der Vortrag analysiert die Wechselbeziehungen zwischen unterschiedlichen Gewaltlogiken und der Organisation bewaffneter Akteure. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die Konstellationen gelegt, die ein besonders hohes Risiko sexualisierter Gewalt bergen.
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Koordination: Prof. Dr. Anja Tippner, Institut für Slavistik / Dr. Marina Gerber, beide Osteuropastudien / Prof. Dr. Monica Rüthers, Fachbereich Geschichte/ Prof. Dr. Joachim Otto Habeck, Institut für Ethnologie, alle Universität Hamburg — In Zusammenarbeit mit dem Nordost-Institut (IKGN e.V.) Nach dem Ende des Sozialismus in den Jahren 1989/1991 begann der Prozess der Neuverhandlung der Bedeutung von Geschlecht und Sexualität. Ehemals offizielle Leitlinien der Gleichstellung wurden durch neue konservative Ideen von Familie und „traditionelle Werte“ ersetzt. Diese Neuverhandlung führte zu zahlreichen Spannungen, die bis heute ungelöst sind. Verschärfte Abtreibungsregelungen und andererseits die Legalisierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Gender- und Sexualpolitik wird von rechtskonservativen Regierungen gezielt genutzt, um nationalistische Identitäten zu stärken und sich gegen liberale Demokratien abzugrenzen. Gleichzeitig gehören nordost- und osteuropäische Länder zu den europäischen Vorreitern, wenn es um die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt und den Zugang von Frauen zu tertiärer Bildung und Frauen in Führungspositionen geht. Im Rahmen dieser Ringvorlesung sollen folgende Fragen thematisiert werden: Inwiefern war Gleichberechtigung im Sozialismus ein Mythos? Was bedeutet Gleichstellung in slavischen Sprachen? Welche neuen Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder gibt es und wie artikulieren sie sich? Welche Formen der politischen Aktion haben feministische und LGBTQ+ -Bewegungen? Neben diesen Einblicken aus Polen, Russland, der Ukraine, Belarus, Estland, Tschechien, Slowakei und dem Kaukasus werfen wir auch einen Blick auf ein in Hamburg weitestgehend im Verborgenen liegendes Thema, nämlich Sexarbeit aus Osteuropa. Videoproduktion: DL-Büro der Fakultät für Geisteswissenschaften (uhh.de/gw-dl-buero) Serien-Bild: Aishah Rahman auf Unsplash
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Koordination: Prof. Dr. Anja Tippner, Institut für Slavistik / Dr. Marina Gerber, beide Osteuropastudien / Prof. Dr. Monica Rüthers, Fachbereich Geschichte/ Prof. Dr. Joachim Otto Habeck, Institut für Ethnologie, alle Universität Hamburg — In Zusammenarbeit mit dem Nordost-Institut (IKGN e.V.) Nach dem Ende des Sozialismus in den Jahren 1989/1991 begann der Prozess der Neuverhandlung der Bedeutung von Geschlecht und Sexualität. Ehemals offizielle Leitlinien der Gleichstellung wurden durch neue konservative Ideen von Familie und „traditionelle Werte“ ersetzt. Diese Neuverhandlung führte zu zahlreichen Spannungen, die bis heute ungelöst sind. Verschärfte Abtreibungsregelungen und andererseits die Legalisierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen. Gender- und Sexualpolitik wird von rechtskonservativen Regierungen gezielt genutzt, um nationalistische Identitäten zu stärken und sich gegen liberale Demokratien abzugrenzen. Gleichzeitig gehören nordost- und osteuropäische Länder zu den europäischen Vorreitern, wenn es um die Beteiligung von Frauen am Arbeitsmarkt und den Zugang von Frauen zu tertiärer Bildung und Frauen in Führungspositionen geht. Im Rahmen dieser Ringvorlesung sollen folgende Fragen thematisiert werden: Inwiefern war Gleichberechtigung im Sozialismus ein Mythos? Was bedeutet Gleichstellung in slavischen Sprachen? Welche neuen Weiblichkeits- und Männlichkeitsbilder gibt es und wie artikulieren sie sich? Welche Formen der politischen Aktion haben feministische und LGBTQ+ -Bewegungen? Neben diesen Einblicken aus Polen, Russland, der Ukraine, Belarus, Estland, Tschechien, Slowakei und dem Kaukasus werfen wir auch einen Blick auf ein in Hamburg weitestgehend im Verborgenen liegendes Thema, nämlich Sexarbeit aus Osteuropa. Videoproduktion: DL-Büro der Fakultät für Geisteswissenschaften (uhh.de/gw-dl-buero) Serien-Bild: Aishah Rahman auf Unsplash
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