Weit weg vom Paradies. Sowjetische und postsowjetische Migrations- und Fluchterfahrungen in der russophonen Gegenwartslyrik - Dr. Miriam Finkelstein - Universität Hamburg
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23.11.2022
Weit weg vom Paradies. Sowjetische und postsowjetische Migrations- und Fluchterfahrungen in der russophonen Gegenwartslyrik
Ringvorlesung Osteuropastudien WiSe 2022/23
Gerade erlebt Deutschland durch Geflüchtete aus der Ukraine und der Exilierung russischer oder belarussischer Intellektueller Formen der Migration, die nach der Systemwende 1989/1991 und dem Ende des II. Weltkriegs historisch geworden zu sein schienen. Hierdurch treten andere Formen der Migration wie Arbeitsmigration, nomadische oder transnationale Lebensentwürfe in den Hintergrund, die in den letzten beiden Jahrzehnten die Wahrnehmung und öffentliche Diskussion des Themas dominiert haben. Die Ringvorlesung will die verschiedenen Formen von Exil, Flucht und Migration zwischen Deutschland und Mittelosteuropa und Osteuropa in den Blick nehmen und analysieren. Das Ziel der Vortragsreihe ist es, Formen geographischer und kultureller Mobilität aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen (Geschichte, Kulturwissenschaft, Ethnologie, Literaturwissenschaft, Politikwissenschaften) zu beleuchten. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Differenzierung von freiwilliger vs. erzwungener Migration (Flucht, Vertreibung, Exil) liegen.
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Dr. Miriam Finkelstein, Institut für Slawistik, Universität Graz/Berlin.
Migration, Flucht und Vertreibung gehören zu den zentralen Themen der russophonen Lyrik im letzten Jahrzehnt. Vielfach thematisierten Gegenwartsdichter*innen aus Belarus, Lettland, Russland, der Ukraine und Usbekistan die bis heute spürbaren Folgen der Vertreibungen und erzwungenen Umsiedlungen der Stalinära sowie etwa die Arbeitsmigration der postsowjetischen Epoche und die Schicksale der vornehmlich aus zentralasiatischen Staaten stammenden ‚Gastarbajtery‘. Vor allem feministische Dichterinnen fokussierten darüber hinaus die Verfolgung queerer Menschen und deren Fluchterfahrungen aus Staaten wie Russland und Belarus. Nach 2014 bzw. nach dem 24.02.2022 wurde die individuelle wie kollektive Fluchterfahrung in Folge des russischen Angriffskrieges zum bestimmenden Thema russophoner Lyrik in der Ukraine aber auch im globalen Kontext. Der Vortrag adressiert deshalb zum einen verschiedene lyrische Modi der Thematisierung von Migrations- und Fluchterfahrung in der Sowjetunion und im postsowjetischen Raum und sucht zum anderen aufzuzeigen, wie die russische Sprache selbst einer kritischen Reflexion unterzogen und von Russland dissoziiert wird.
Verantwortliche Organisation:
Prof. Dr. Anja Tippner, Osteuropastudien / Slavistik, UHH; Prof. Dr. Monica Rüthers, Geschichte, UHH; Prof. Dr. J. Otto Habeck, Ethnologie, UHH
In Zusammenarbeit mit DGO, Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg, IKGN, HSU
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Videoproduktion: eLearning-Büro der Fakultät für Geisteswissenschaften (uhh.de/gw-ebuero)
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