Liebe zu Zeiten der Corona-Krise - Prof. Dr. Thomas Bock, PD Dr. Daniel Schöttle, Bianca Scheunemann - Universität Hamburg
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Videokatalog
Liebe zu Zeiten der Corona-Krise
Abstand, Rückzug, Angst vor Ansteckung – werden wir künftig Nähe meiden? Oder müssen wir jetzt immer treu bleiben? Wird Liebe einsam? Oder wird sich unser Mut durchsetzen? Können wir unserer Wildheit vertrauen? Ist die Erotik stärker als ein Virus (ist ja nicht der erste)? Mit Online-Angeboten können wir sie abholen, Mut machen, stärken ... Persönliche Begegnung geht nicht verloren, sondern gewinnt hinzu! Zwei Perspektiven und Erfahrungen aus der Praxis begegnen sich.
Bianca Scheunemann, Genesungsbegleiterin / PD Dr. Daniel Schöttle, Oberarzt Station Psycholsen und bipolare Strörungen, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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Nähe und seelische Gesundheit - Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie zur Corona-Zeit
Nähe ist schön und manchmal schwierig. Wir können sie wünschen und fürchten – sie ist existentiell für unser Leben, unsere Gesundheit. Und wenn wir trotzdem erkranken, ist der Wesenskern von
(Psycho)Therapie persönliche Begegnung. Und nun? Die Corona-Krise konfrontiert uns mit Abstandsregeln, manche mit Isolation. In der Öffentlichkeit verschwinden Gesichter hinter Masken – was macht das mit uns? Wir haben Angst vor dem Virus, vor der Ohnmacht (der Medizin), vor der eigenen Überforderung im Alltag. Schreckliche Bilder prägen uns. Wie bewahren wir Hoffnung? Müssen wir die Nähe retten? Oder müssen wir umdenken: Mehr Home-Office, mehr virtuelle Therapie, Video-
konferenzen, Chatrooms .... Was wird aus Nähe, Bindung, Liebe, Vernunft ...
Ziel der Vorlesungsreihe Anthropologische Psychiatrie ist seit ihrem Start im Jahr 2000, psychischen Erkrankungen nicht auf die Abweichung von Normen oder die Folge entgleister Transmitter zu reduzieren, sondern den ganzen Menschen zu sehen und den fließenden Übergang zu betonen: Niemand ist nur gesund oder nur krank. Unser Verständnis von Krisen und Hilfen muss widersprüchlich und vielseitig sein, hat auch eine politische und kulturelle Dimension: Seelische Gesundheit erfordert gesunde Umwelt und soziale Städte/Orte, eine gesunde Verteilung von Ressourcen - mit Vorteil für alle: Was psychisch sensiblen Menschen gut tut, ist gesund für uns alle. Gilt das auch für die Nähe?