Zukunft von Meeren und Küste: Welche Konsequenzen hat die Energiewende für Nordsee und Ostsee? - Prof. Dr. Corinna Schrum - Universität Hamburg
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29.03.2023
Zukunft von Meeren und Küste: Welche Konsequenzen hat die Energiewende für Nordsee und Ostsee?
Um den Klimawandel und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu begrenzen, ist der massive Ausbau der Produktion von erneuerbaren Energien geplant, denn Meere und Küstenregionen sind ein besonders großes Energiereservoir. Der Wind weht über den Meeren besonders stark und regelmäßig, zudem enthalten auch Wellen und Strömungen enorme Energiemengen, die sich mittlerweile zur regenerativen Energieproduktion wirtschaftlich nutzen lassen. Die Küstenmeere rücken deshalb stärker in den Fokus und die Offshore-Produktion von regenerativen Energien ist ein wichtiges Element für die Erreichung der Ziele der Energiewende geworden.
Die Nordsee ist bereits heute ein weltweiter Hotspot für die Produktion von Windenergie. Bis 2050 soll diese aber mehr als verzehnfacht werden. Auch in der Ostsee, in der bisher relativ wenig Offshore-Windenergie produziert wird, soll die Erzeugung von regenerativer Windenergie massiv vorangetrieben werden. Ebenso wird die Nutzung von Wellenenergie und Strömungsenergie weiterentwickelt. Neben Klimawandel und zunehmender sonstiger Nutzung wird die Energiewende deshalb die Zukunft von Nordsee und Ostsee massiv prägen und die Ökosysteme verändern. Durch die Energieentnahme werden Wind, Strömungen und Schichtung großräumig beeinflusst, weit über die eigentlichen Anlagegröße hinaus. Zusätzlich zu den Belastungen durch Bau und Versorgung verursacht deshalb auch der Betrieb der Anlagen eine substantielle Veränderung der Ökosysteme. Die Vorlesung gibt einen Überblick über die gegenwärtig geplanten Entwicklungen und vermittelt einen aktuellen Überblick über zu erwartende Folgen für die Meeresumwelt in Nord- und Ostsee.
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Meere und Küstenräume werden zunehmend genutzt. Die sogenannte "Blue Economy" zählt zu den weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen. Gleichzeitig sind sie der Klimaänderung besonders ausgesetzt und ihnen kommt bei der Bekämpfung des Klimawandels eine besondere Rolle zu. Um den Naturraum und seine Ressourcen vor diesen zunehmenden Belastungen zu schützen sollen mindestens 10% der Meeresgebiete unter Schutz gestellt werden. In der EU sind mehr als 12% der Meeresgebiete als Schutzgebiete ausgewiesen, damit hat die EU die internationalen Abkommen erfüllt, genaue Schutzmaßnahmen sind allerdings nur für einen Bruchteil dieser Gebiete festgeschrieben.
Die Auswirkungen von zunehmender Nutzung der Meere und die Entwicklung von Schutzkonzepten und Handlungsoptionen, für eine nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen, erforscht die Forschungsmission "sustainMare: Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume" der Deutschen Allianz Meeresforschung.
In unserer Ringvorlesung berichten wir aus der Mission über Hintergründe und Ergebnisse unserer Arbeit. Einzelne Aspekte werden durch in sich abgeschlossene Vorträge fachlich kompetent und allgemein verständlich erläutert. Dabei wird ein breites Spektrum von der Energiewende in Nord- und Ostsee über Klimawandel an der Küste und den Schutz der Biodiversität bis hin zu Gefahren durch Munitionsaltlasten im Meer thematisiert.
Die Forschungsmission sustainMare wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 03F0911A gefördert. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.sustainMare.de.
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