Munitionsspuren in der Ostsee Aaron Beck - Dr. Aaron Beck - University of Hamburg
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24.05.2023
Munitionsspuren in der Ostsee Aaron Beck
In der westlichen Ostsee wurden nach dem II. Weltkrieg ca. 300.000 t konventionelle Munition im Küstenbereich im Meer verklappt. Durch den Zahn der Zeit und den Kontakt mit salzigem Wasser weist die Munition deutliche Korrosionserscheinungen auf und der Sprengstoff ist in direktem Kontakt mit dem Wasser. Somit gelangen seit Jahrzehnten gelöste und partikuläre sprengstofftypische Verbindungen (STV) in die Wassersäule.
Um die Verbreitungsmuster dieser STVs zu untersuchen, wurde eine dreistufige Strategie gewählt:
1. in-situ Messkampagnen in ausgewählten Munitionsversenkungsgebieten der Ostsee
2. Laborexperimente, um Kinematik und Lösungs- und Abbauprozesse von STV gezielt und kontrolliert zu untersuchen
3. Numerische Experimente mit Ozeanmodellen, um die räumlichen Verbreitungsmuster der STV zu untersuchen
Mit Hilfe dieser Strategie sind wir in der Lage, die Spuren der STV in der westlichen Ostsee zu verfolgen (auf Zeitskalen von Stunden bis Jahrzehnten), exponierte Küstenabschnitte zu identifizieren und Auswirkungen einzelner Verklappungsgebiete zu separieren. Ziel ist es, bei der Entwicklung vom Räumungsstrategien zu unterstützen, um unser gefährliches Erbe hinter uns zu lassen.
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Meere und Küstenräume werden zunehmend genutzt. Die sogenannte "Blue Economy" zählt zu den weltweit am schnellsten wachsenden Wirtschaftszweigen. Gleichzeitig sind sie der Klimaänderung besonders ausgesetzt und ihnen kommt bei der Bekämpfung des Klimawandels eine besondere Rolle zu. Um den Naturraum und seine Ressourcen vor diesen zunehmenden Belastungen zu schützen sollen mindestens 10% der Meeresgebiete unter Schutz gestellt werden. In der EU sind mehr als 12% der Meeresgebiete als Schutzgebiete ausgewiesen, damit hat die EU die internationalen Abkommen erfüllt, genaue Schutzmaßnahmen sind allerdings nur für einen Bruchteil dieser Gebiete festgeschrieben.
Die Auswirkungen von zunehmender Nutzung der Meere und die Entwicklung von Schutzkonzepten und Handlungsoptionen, für eine nachhaltige Nutzung von Meeresressourcen, erforscht die Forschungsmission "sustainMare: Schutz und nachhaltige Nutzung mariner Räume" der Deutschen Allianz Meeresforschung.
In unserer Ringvorlesung berichten wir aus der Mission über Hintergründe und Ergebnisse unserer Arbeit. Einzelne Aspekte werden durch in sich abgeschlossene Vorträge fachlich kompetent und allgemein verständlich erläutert. Dabei wird ein breites Spektrum von der Energiewende in Nord- und Ostsee über Klimawandel an der Küste und den Schutz der Biodiversität bis hin zu Gefahren durch Munitionsaltlasten im Meer thematisiert.
Die Forschungsmission sustainMare wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 03F0911A gefördert. Weitere Informationen finden Sie auf der Website www.sustainMare.de.
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