Normative Aspekte der neoklassischen Ökonomik: Die Notwendigkeit einer sozialökonomischen Alternative - Dr. Ingo Techmeier - Universität Hamburg
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Normative Aspekte der neoklassischen Ökonomik: Die Notwendigkeit einer sozialökonomischen Alternative
Tagung am 7./8. November 2014 an der Universität Hamburg
Finanzialisierung, Prekarisierung, Beschleunigung, gesellschaftliche Spaltung... Die Welt zu Beginn des 21. Jahrhunderts steht vor einer Fülle von Problemen, die nach qualifizierten Lösungen verlangen. Für die Wissenschaft bedeutet das, in zweierlei Hinsicht alte Schranken zu überwinden. Zum einen die Schranken zwischen Fachdisziplinen, die sich jeweils auf die Analyse eines Ausschnitts der politischen, ökonomischen oder gesellschaftlichen Strukturen und Prozesse konzentrieren, deren konfliktreiches Zusammenwirken erst die Dynamik und Sprengkraft gegenwärtiger Entwicklungen begründet. Zum anderen geht es um Schranken, welche die Mobilisierung all jener Kreativität und Qualifikation verhindern, die dringend gebraucht werden, um den zerstörerischen Tendenzen Einhalt zu gebieten, die heute das (gute) Leben von Menschen in Frage stellen.
Die Sozialökonomie erhebt den Anspruch, sich diesen Herausforderungen zu stellen. Seit Max Weber 1909 in seinem Grundriss der Sozialökonomik auf die engen Wechselwirkungen zwischen ökonomischen und außerökonomischen Faktoren hingewiesen und ihre interdisziplinäre Erforschung eingefordert hat, ringen SozialökonomInnen um Interdisziplinarität in einer Wissenschaftslandschaft, die in zunehmendem Maße vor allem enge fachliche Spezialisierung belohnt. Und sie tun dies (etwa in Hamburg) mit dem expliziten Ziel, gerade auch Menschen, für die höhere Bildung kein Erbrecht ist, mit dem notwendigen Wissen und den (auch beruflich) relevanten Qualifikationen auszustatten, um die spannungsreiche sozioökonomische Konstellation, in der wir leben, angemessen zu analysieren und (wo nötig) zu verändern. Einem solchen Anspruch gerecht zu werden, ist alles andere als leicht, und die selbstgesteckten Ziele sind keineswegs erreicht. Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens lädt das Zentrum für Ökonomische und Soziologische Studien (ZÖSS) am Fachbereich Sozialökonomie all jene zur Diskussion ein, die sich dem Zukunftsprojekt Sozialökonomie von unterschiedlichsten theoretischen, empirischen und politischen Positionen aus verpflichtet fühlen.