Verschiedene Aspekte der bulgarischen Narrative der Wirtschaftsmigration nach 1989 - Ass. Prof. Dr. Maria Endreva - University of Hamburg
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- Einwanderung, Exil, Flucht – Formen der Migration im und aus dem östlichen Europa
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30.11.2022
Verschiedene Aspekte der bulgarischen Narrative der Wirtschaftsmigration nach 1989
Ringvorlesung Osteuropastudien WiSe 2022/23
Gerade erlebt Deutschland durch Geflüchtete aus der Ukraine und der Exilierung russischer oder belarussischer Intellektueller Formen der Migration, die nach der Systemwende 1989/1991 und dem Ende des II. Weltkriegs historisch geworden zu sein schienen. Hierdurch treten andere Formen der Migration wie Arbeitsmigration, nomadische oder transnationale Lebensentwürfe in den Hintergrund, die in den letzten beiden Jahrzehnten die Wahrnehmung und öffentliche Diskussion des Themas dominiert haben. Die Ringvorlesung will die verschiedenen Formen von Exil, Flucht und Migration zwischen Deutschland und Mittelosteuropa und Osteuropa in den Blick nehmen und analysieren. Das Ziel der Vortragsreihe ist es, Formen geographischer und kultureller Mobilität aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen (Geschichte, Kulturwissenschaft, Ethnologie, Literaturwissenschaft, Politikwissenschaften) zu beleuchten. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf der Differenzierung von freiwilliger vs. erzwungener Migration (Flucht, Vertreibung, Exil) liegen.
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Ass. Prof. Dr. Maria Endreva, Department of German and Scandinavian Studies at Sofia University ‘St. Kliment Ohridski’, Bulgaria / Institut für Germanistik, Universität Hamburg.
Maria Endreva spricht über die Erzählungen von Flucht und Migration aus Bulgarien, die die komplizierte soziale Transformation und den ideologischen und politischen Wandel der Gesellschaft nach dem Kalten Krieg und dem Zusammenbruch des Kommunismus erklärten, legitimierten und vorantrieben: Die Erzählung von der Emigration, getragen von Dissidenten wie Georgi Markov, handelte, mit allen Zeichen des Heldenhaften und Abenteuerlichen versehen, von Befreiung und Überwindung der ideologischen Verblendung. Nach der Wende transformiert sich die Erzählung von der Migration zu einer Art picaresken Abenteuergeschichte des (wirtschaftlichen) Erfolgs. Aber auch die Kehrseite des Narrativs über die erfolgreiche Auswanderung, die sehr stark mit den verschwiegenen Erlebnissen, Erfahrungen und Emotionen verbunden ist, die die Migranten in Bulgarien nicht erzählen, wenn sie zurückkommen, wird betrachtet. Diese verschiedenen Aspekte des Migrationsnarrativs werden anhand von literarischen Texten oder Beispielen aus dem öffentlichen Diskurs veranschaulicht und das Narrativ der Migration aus der Sicht der Nichtausgewanderten erörtert.
Verantwortliche Organisation:
Prof. Dr. Anja Tippner, Osteuropastudien / Slavistik, UHH; Prof. Dr. Monica Rüthers, Geschichte, UHH; Prof. Dr. J. Otto Habeck, Ethnologie, UHH
In Zusammenarbeit mit DGO, Landeszentrale für Politische Bildung Hamburg, IKGN, HSU
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Videoproduktion: eLearning-Büro der Fakultät für Geisteswissenschaften (uhh.de/gw-ebuero)
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