Stadtraum und psychische Gesundheit - Prof. Dr. Thomas Bock, Prof. Dr. Jürgen Gallinat, Prof. Dr. Simone Kühn - University of Hamburg
- Lecture2Go
- Catalog
- Sonstige Einrichtungen der UHH
- UKE
- Seele in veränderter Gesellschaft
Catalog
3423 Views
05.04.2022
Stadtraum und psychische Gesundheit
Bock auf Dialog?
Urbanes / großstädtisches Leben erhöht die Wahrscheinlichkeit einer psychischen Erkrankung. Was genau ist damit gemeint, was belastet unsere Seele? Und wie muss Stadtraum gestaltet werden, um psychische Gesundheit zu fördern? Welche Rolle spielt es, draußen sein zu können, in der Natur zu sein?
Und welche Konsequenzen hat das für Stadtplanung und Architektur? Gilt das auch für die bauliche Gestaltung von Kliniken, auch für die konkrete Atomsphäre von Stationen – etwa im Sinne der Milieutherapie und der SOTERIA-Kultur? Die Interviews berühren auch die Frage, wie der Diskurs von Wissenschaft und Kultur zu befördern ist. Wie kommt es, dass englische und irische Wissenschaftler schneller Position beziehen und ihre Politiker mit Ergebnissen füttern? Können und müssen sich nicht auch deutsche Neurowissenschaftler politisch positionieren?
Als diese Reihe zur „Seele in veränderter Gesellschaft“ konzipiert wurde, war Krieg in Europa noch unvorstellbar. Waren wir blind? Warum hat die Diplomatie diesmal versagt? Selbstverständlich hat auch die zerstörte Stadt seelische Folgen, wirkt die Angst vor dem Krieg weit über Ländergrenzen hinweg.
Auch die gesellschaftlichen Veränderungen, die den Krieg ermöglichen, sind psychisch relevant. Insofern wird dieses Thema in allen Dialogen präsent sein.
---
Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie
Die gesellschaftlichen Bedingungen verändern sich – von Außen und im Zusammenleben: Die Bedrohung von Klima, Umwelt und Natur ist unübersehbar. Einsamkeit scheint zu-, Solidarität abzunehmen. Welche gesellschaftlichen Veränderungen sind relevant
für das Risiko psychisch zu erkranken, welche für Menschen, die psychisch erkrankt sind? Hat die (Sozial)Psychiatrie noch die richtige Antwort? Stimmen die Kategorien / Diagnosen noch, die z.T. vor 100 Jahren entwickelt wurden. Was sollte sich ändern in der Psychiatrie und darüber hinaus? Welche präventiven Strategien müssen wir der Politik abverlangen? Ein Ministerium für Einsamkeit (wie in England)? Eine Präsidentin mit Erfahrung wie in Norwegen? Mehr noch als Demut und Solidarität?
Psychische Erkrankungen gelten als Volkskrankheiten. Zeit mehr über das Volk als über Krankheit nachzudenken? Mindestens ein Drittel aller Menschen wird im Leben mit psychiatrischer Hilfe zu tun bekommen. Stimmt die individuelle Konzeption von Hilfe noch? Wird die Menschheit (psychisch) kränker oder laufen wir Gefahr, Probleme zu psychiatrisieren, die eher gesellschaftliche Lösungen erfordern?
Was können wir von soziologischen ExpertInnen lernen, wie ihre aktuellen Themen und Begriffe kreativ nutzen? Welche Quellen speisen Hass? Können wir daraus für die Psychiatrie lernen? Wo und wie bedroht oder fördert der Stadtraum seelische Gesundheit? Welche Forderungen lassen sich ableiten? Welchen Chance und positive Wirkung hat Partizipation – gesellschafts- und psychiatriepolitisch. Welchen Stellenwert hat Peer-Support in anderen Kulturen? Hilft uns da, Hilfen auch unabhängig von Psychiatrie zu denken?
Auch diesmal werden die Themen als Vorlesung-Dialog (Podcast) gestaltet und am Ende im trialogischen Diskurs ausgewertet.
Share
This video may be embedded in other websites. You must copy the embeding code and paste it in the desired location in the HTML text of a Web page. Please always include the source and point it to lecture2go!
Technical support
Please click on the link bellow and then fill out the required fields to contact our Support Team!
RRZ Support Link