Förderung der Wahrnehmungs-, Handlungs- und Reflexionskompetenz durch eine fokussierte Beobachtungsaufgabe im Kontext von Social Video Learning - Ruth Arimond - University of Hamburg
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Förderung der Wahrnehmungs-, Handlungs- und Reflexionskompetenz durch eine fokussierte Beobachtungsaufgabe im Kontext von Social Video Learning
Klassenführungskompetenz ist wesentlich am Lernerfolg der Schüler und Schülerinnen beteiligt. Die vorliegende Untersuchung knüpft an dem bekannten Phänomen an, dass Lehrer*innen im Unterricht oft nicht in der Lage sind, ihre Aufmerksamkeit auf Situationen zu richten, die gerade wichtig für eine effektive Klassenführung sind. Folglich kann es den Lehrer*innen auch nicht gelingen, diese Situationen zu erkennen und mit professionellem Wissen über die Steuerung des Lernens und Lehrens zu verbinden. Um diesbezüglich relevante Kompetenzen zur Klassenführung auszubilden, wurde ein Blended-Learning-Kurskonzept entwickelt, das sowohl Videoanalysen nutzt als auch mit einem Portfolio arbeitet. Die Teilnehmer*innen wurden darin ausgebildet, ihr Unterrichtshandeln selbständig und anhand von Peer-Feedback zu reflektieren und Handlungsalternativen zu überlegen. Die Untersuchung fand im Rahmen der Lehrer*innen-Ausbildung in Luxemburg statt. Mit einer Stichprobe von 171 Personen wurde in einer Mixed Methods Anlage untersucht, inwieweit Wahrnehmungs-, Handlungs- und Reflexionskompetenz durch eine fokussierte Beobachtungsaufgabe und Social Video Learning im Klassenraum gefördert werden können. In der qualitativen Auswertung von 10 Video-Fällen konnte die Forschungsfrage durch die Auswertung unterschiedlicher Einflussfaktoren (Methodentriangulation) beantwortet werden. Es wurde deutlich, dass diejenigen Referendar*innen, welche die fokussierte Beobachtungsaufgabe im Video stringent verfolgten, ein Experten- und Peer-Feedback sowie ein Feedback auf den Blogeintrag erhielten, ihre Wahrnehmungs-, Handlungs- und Reflexionskompetenz im Klassenraum verbessern und zielführende Handlungsalternativen in ihren schriftlichen Reflexionsarbeiten herausarbeiten konnten. Zudem ließ sich hinsichtlich der Implementationsstrategie feststellen, dass der Erfolg der Einführung neuer Ausbildungskonzepte von institutionellen Rahmenbedingungen sowie von der Akzeptanz und Bereitschaft aller am Prozess beteiligten Personen abhängt.