Die Erinnerung an 1945 in den Medien 2015 oder was bleibt? - Frank Bösch, Magnus Brechtken, Prof. Dr. Axel Schildt, Stefan Reinecke - University of Hamburg
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Die Erinnerung an 1945 in den Medien 2015 oder was bleibt?
1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Historischen Seminars der Universität Hamburg
Die Erinnerung an 1945 in den Medien 2015 oder was bleibt?
Podiumsdiskussion mit
Frank Bösch (Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam)
Magnus Brechtken (Institut für Zeitgeschichte, München)
Axel Schildt (Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg)
Moderation: Stefan Reinecke (Redakteur, taz)
Das Gedenkjahr 2015 wird mit zahlreichen Veranstaltungen begangen, dabei spielen die Medien eine große Rolle. Nachdem 2014 an den Ausbruch des Ersten Weltkrieg erinnert wurde, stand in diesem Jahr das Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor siebzig Jahren im Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Die Medien befassten sich in verschiedenen Formaten mit der Erinnerung an das Kriegsende und vor allem an die menschlichen Schicksale. Für hohe Einschaltquoten sorgten fiktionale Filme wie „Tannbach – Schicksal eines Dorfes“ (ZDF) oder „Die Himmelsreiter“ (ARD), die emotional ansprechend Einblicke in eine vergangene Zeit geben sollten und von Dokumentationen sowie interaktiven Angeboten im Internet flankiert wurden. Auch in den Hamburger Medien war und ist die Erinnerung an 1945 präsent: als Serie in der Tagespresse oder als aufwendig produziertes Dokumentarspiel im regionalen Fernsehen werden die letzten Kriegstage in der Hansestadt in Szene gesetzt.
Die drei Historiker disktuieren auf dieser Veranstaltung wie die Medien die Erinnerung an 1945 und die Folgen des Zweiten Weltkriegs prägen. Wie unterscheidet sich die aktuelle öffentliche Auseinandersetzung um 1945 von der letztjährigen Debatte um 1914? Welche Spannungen zeigen sich im Verhältnis von Geschichtswissenschaft und populären Darstellungen?
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1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Historischen Seminars der Universität Hamburg
Das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren nehmen die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und das Historische Seminar der Universität Hamburg zum Anlass für eine gemeinsame Ringvorlesung, in der die Folgen des Zweiten Weltkriegs aus deutscher, europäischer und globaler Perspektive betrachtet werden.
Das Weltkriegsende markiert einen Epochenwechsel. In einer sozialhistorischen Perspektive ist das 20. Jahrhundert durch den Zweiten Weltkrieg in eine „katastrophische“ und eine „goldene“ Hälfte geteilt worden (Eric Hobsbawm). Nach einer kurzen Phase gemeinsamer alliierter Politik nach 1945 prägte ein neues System des Kalten Kriegs für ein halbes Jahrhundert die internationalen Beziehungen, aber auch die innenpolitischen Ordnungssysteme: im Westen eine von den USA dominierte demokratisch-kapitalistische Ordnung und im Osten ein von der Sowjetunion beherrschter Sozialismus .
In der Vortragsreihe steht die These des mit dem Jahr 1945 verbundenen Epochenwechsels im Mittelpunkt und wird anhand verschiedener thematischer Zusammenhänge diskutiert: die Schicksale der Opfer von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg, der Komplex von Zerstörung und Wiederaufbau, die Erfahrungswelten von Kriegs- und Besatzungskindern, die enorme Migration, aber auch die Dekolonialisierung. Die Analyse der Folgen des Krieges sowie der neuen wirtschaftlichen und politischen Ordnungen der Welt verweist dabei stets auf Kontinuitäten aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts, die das zeitgenössische Geschehen erst verstehen lassen.