Marc Frey: Dekolonisierung 1945 - Aufbruch im globalen Süden - Prof. Dr. Marc Frey - University of Hamburg
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- 1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs
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Marc Frey: Dekolonisierung 1945 - Aufbruch im globalen Süden
"1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Epochenwechsel". Eine Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Historischen Seminars der Universität Hamburg.
Marc Frey (Universität der Bundeswehr München)
Dekolonisierung 1945 - Aufbruch im globalen Süden
Die Auflösung der europäischen Kolonialreiche und die Entstehung neuer unabhängiger Staaten in Afrika und Asien gehört zu den wichtigsten historischen Prozessen des 20. Jahrhunderts. Die Dekolonisierung veränderte das Gesicht der Welt, das Denken der Menschen und den Charakter der internationalen Politik. Aus der Vielschichtigkeit und auch der Vielzahl an Dekolonisierungsprozessen tritt das Kriegsende 1945 als ein Jahr hervor, in dem zentrale Weichenstellungen für die weiteren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen erfolgten. Doch warum war dieses Jahr von so großer Bedeutung für die Dekolonisierung? Welche Entwicklungen trafen hier zusammen, und was bewirkten sie? Der Vortrag spannt einen Bogen von Asien über Afrika nach Europa und zeigt, wie individuelle Erfahrungen von Menschen im globalen Süden und lokale und internationale Entwicklungen die staatliche Emanzipation kolonialer Territorien und den Siegeszug des Prinzips der nationalen Selbstbestimmung einläuteten.
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1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Historischen Seminars der Universität Hamburg
Das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren nehmen die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und das Historische Seminar der Universität Hamburg zum Anlass für eine gemeinsame Ringvorlesung, in der die Folgen des Zweiten Weltkriegs aus deutscher, europäischer und globaler Perspektive betrachtet werden.
Das Weltkriegsende markiert einen Epochenwechsel. In einer sozialhistorischen Perspektive ist das 20. Jahrhundert durch den Zweiten Weltkrieg in eine „katastrophische“ und eine „goldene“ Hälfte geteilt worden (Eric Hobsbawm). Nach einer kurzen Phase gemeinsamer alliierter Politik nach 1945 prägte ein neues System des Kalten Kriegs für ein halbes Jahrhundert die internationalen Beziehungen, aber auch die innenpolitischen Ordnungssysteme: im Westen eine von den USA dominierte demokratisch-kapitalistische Ordnung und im Osten ein von der Sowjetunion beherrschter Sozialismus .
In der Vortragsreihe steht die These des mit dem Jahr 1945 verbundenen Epochenwechsels im Mittelpunkt und wird anhand verschiedener thematischer Zusammenhänge diskutiert: die Schicksale der Opfer von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg, der Komplex von Zerstörung und Wiederaufbau, die Erfahrungswelten von Kriegs- und Besatzungskindern, die enorme Migration, aber auch die Dekolonialisierung. Die Analyse der Folgen des Krieges sowie der neuen wirtschaftlichen und politischen Ordnungen der Welt verweist dabei stets auf Kontinuitäten aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts, die das zeitgenössische Geschehen erst verstehen lassen.