Claudia Kraft: Menschen in Bewegung: Wandel und Kontinuitäten von Migrationsregimen nach 1945 - Prof. Dr. Claudia Kraft - Universität Hamburg
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Claudia Kraft: Menschen in Bewegung: Wandel und Kontinuitäten von Migrationsregimen nach 1945
"1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs. Ein Epochenwechsel". Eine Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Historischen Seminars der Universität Hamburg.
Claudia Kraft (Universität Siegen)
Menschen in Bewegung: Wandel und Kontinuitäten von Migrationsregimen nach 1945
Der Zweite Weltkrieg bedeutete für Millionen von Menschen Flucht, Vertreibung und Heimatverlust. Die Flüchtlingsströme der Nachkriegszeit ließen die Verrechtlichung des Flüchtlingsproblems zu einem immer dringlicheren Anliegen der internationalen Gemeinschaft werden. Mit der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951 sollte dieses Anliegen aufgegriffen werden. Vor dem Hintergrund der Institutionalisierung universaler Menschenrechte als einer Folge der Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs stellte sich die Frage, an welche Eigenschaften die Rechte der Flüchtlinge geknüpft waren: besaß jeder Mensch „das Recht Rechte zu haben“ (Hannah Arendt) oder resultierten Rechte weiterhin aus der Gruppenzugehörigkeit des Individuums? Eine Analyse der Konvention zeigt, dass der Widerspruch zwischen individuellen und kollektiven Rechten bestehen blieb und dass weiterhin die Rechte des souveränen Nationalstaats höher eingeschätzt wurden als die Rechte des Einzelnen. Zugleich schottete sich Europa mit der Konvention von den sich bereits abzeichnenden außereuropäischen Migrationsbewegungen ab. Der Vortrag beschäftigt sich mit dem nach dem Zweiten Weltkrieg etablierten Migrationsregime und bezieht dieses auf Kontinuitäten und Brüche aus der ersten Jahrhunderthälfte.
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1945. Das Ende des Zweiten Weltkriegs
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg und des Historischen Seminars der Universität Hamburg
Das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren nehmen die Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH) und das Historische Seminar der Universität Hamburg zum Anlass für eine gemeinsame Ringvorlesung, in der die Folgen des Zweiten Weltkriegs aus deutscher, europäischer und globaler Perspektive betrachtet werden.
Das Weltkriegsende markiert einen Epochenwechsel. In einer sozialhistorischen Perspektive ist das 20. Jahrhundert durch den Zweiten Weltkrieg in eine „katastrophische“ und eine „goldene“ Hälfte geteilt worden (Eric Hobsbawm). Nach einer kurzen Phase gemeinsamer alliierter Politik nach 1945 prägte ein neues System des Kalten Kriegs für ein halbes Jahrhundert die internationalen Beziehungen, aber auch die innenpolitischen Ordnungssysteme: im Westen eine von den USA dominierte demokratisch-kapitalistische Ordnung und im Osten ein von der Sowjetunion beherrschter Sozialismus .
In der Vortragsreihe steht die These des mit dem Jahr 1945 verbundenen Epochenwechsels im Mittelpunkt und wird anhand verschiedener thematischer Zusammenhänge diskutiert: die Schicksale der Opfer von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg, der Komplex von Zerstörung und Wiederaufbau, die Erfahrungswelten von Kriegs- und Besatzungskindern, die enorme Migration, aber auch die Dekolonialisierung. Die Analyse der Folgen des Krieges sowie der neuen wirtschaftlichen und politischen Ordnungen der Welt verweist dabei stets auf Kontinuitäten aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts, die das zeitgenössische Geschehen erst verstehen lassen.