Wer liest überhaupt Lyrik? Zugänglichkeiten und Gesellschaftliche Funktionen (Poetry Debate III.1) - Prof. Dr. Claudia Benthien - Universität Hamburg
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18.10.2023
Wer liest überhaupt Lyrik? Zugänglichkeiten und Gesellschaftliche Funktionen (Poetry Debate III.1)
Lyrik wird oft als schwer zu zugänglich ausgefasst, Gedichte werden als hermetisch, rätsel-haft und wenig verständlich charakterisiert. Zugleich ist Poesie in der Gesellschaft sehr präsent, es finden täglich Lyriklesungen statt, es gibt unzählige Lyrikfestivals und Lyriker:innen werden regelmäßig mit Literaturpreisen ausgezeichnet. Gedichte werden in der Gegenwart also nicht nur gelesen, sondern auch in Form von Live-Events und Audio-Aufnahmen gehört und gesehen, also ‚mehrsinnlich‘ erlebt. Entsteht dadurch eine neue Zugänglichkeit zur Gegenwartslyrik? Daran schließt die grundsätzliche Frage an, wer überhaupt Zugang zur Lyrik hat, etwa mit Blick auf Menschen mit Beeinträchtigungen. Welche sozialen Exklusionsmechanismen gilt es überwinden? Es ist also nach den heutigen gesellschaftlichen und kulturellen Funktionen einer literarischen Gattung zu fragen, die so häufig als schwer zugänglich beschrieben und totgesagt wurde.
Mit
Steffen Popp (Lyriker und Autor; Berlin)
Clara Cosima Wolff, M.S. (Psychologin und Doktorandin der Literaturwissenschaft, PoetryDA)
Moderation: Dr. Henrik Wehmeier (Medienwissenschaftler, PoetryDA)
Das Stream wurde am 18. Oktober 2023 in der Katholischen Akademie Hamburg aufgezeichnet. Videoproduktion: Katholische Akademie Hamburg (https://www.kahh.de)
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Die dritte Ausgabe unserer Poetry Debates Reihe widmet sich der Frage: „Wem gehört die Lyrik?“. In vier Abendveranstaltungen diskutieren Wissenschaftler:innen und Poet:innen in Vorträgen, Lesungen und Podiumsdiskussionen neue Lyrikformate wie Poetry Slam oder Instapoetry, denen oftmals Kommerzialisierung und Popularisierung zu Lasten literarischer Qualität vorgeworfen werden. Auch die Digitalisierung des Buchmarktes und der ökonomischen Druck, dem Lyriker:innen ausgesetzt sind, werden thematisiert. Adressiert werden zudem Fragen der (intersektionalen) Zugänglichkeit von Lyrik, die so häufig als schwer zugänglich beschrieben und totgesagt wurde. Wer entscheidet also, was als Lyrik zählt?
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