Antisemitismus als blinder Fleck in der französischen Erinnerungskultur der Nachkriegszeit - Prof. Dr. Silke Segler-Meßner - University of Hamburg
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- Judenfeindlichkeit, Antisemitismus, Antizionismus – aktualisierte Formen antijüdischer Gewalt
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12.06.2024
Antisemitismus als blinder Fleck in der französischen Erinnerungskultur der Nachkriegszeit
Im Zentrum des Vortrags stehen die literarischen Reaktionen der zweiten bzw. dritten Generation auf den Antisemitismus als blinden Fleck in der französischen Erinnerungskultur der Nachkriegszeit. Objekte und Artefakte haben in diesem Zusammenhang eine zentrale Erinnerungsfunktion, wie Marcel Cohen in Sur la scène intérieure (2013) zeigt. Viele Nachkommen von Überlebenden der Shoah suchen schreibend das Leben ihrer Eltern und/oder Großeltern zu rekonstruieren und die Erinnerungen an sie zu bewahren. Sie setzen dem Narrativ der Auslöschung die Spuren gelebten jüdischen Lebens entgegen.
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Koordination: Prof. Dr. Monica Rüthers, Fachbereich Geschichte: 4. Arbeitsbereich Europäische Geschichte, Universität Hamburg / PD Dr. Andreas Brämer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden (IGDJ)
Judenfeindlichkeit ist wieder aktuell – und das gleich in mehreren Kontexten. Dabei stehen Debatten um Definitionen des Antisemitismus-Begriffs, postkoloniale Israelkritik und der Nahostkonflikt im Fokus. 2023 entbrannten erst Diskussionen um die an der Documenta 15 gezeigten stereotyp antijüdischen Bilder. Nach dem mörderischen Pogrom der Hamas auf israelischem Boden am 7. Oktober wurde die brutale Gewalt an Juden vielerorts öffentlich gefeiert – auch in Deutschland. In Europa und den USA zeigte sich eine Form der Judenfeindlichkeit, die sich als postkolonial versteht und ohne historisches Wissen auskommt. Auch die Jugend in postmigrantischen Gesellschaften in Europa folgt nicht der "deutschen Gedenkkultur", sondern TikTok. Die Veranstaltungsreihe beleuchtet diese Debatten und Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven und geht auf historische Traditionslinien, überkommene Argumentationsweisen und postkoloniale Aktualisierungen ein.
Diese Ringvorlesung wird angeboten in Kooperation und mit finanzieller Unterstützung von Landeszentrale für politische Bildung Hamburg und Institut für die Geschichte der deutschen Juden.
Videoproduktion: DL-Büro der Fakultät für Geisteswissenschaften (uhh.de/gw-dl-buero)
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