Das Unbewusste in der gegenwärtigen Psychologie - Dr. Beate Krickel - University of Hamburg
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Das Unbewusste in der gegenwärtigen Psychologie
Im Rahmen der von Herrn Prof. Dr. Thomas Krödel organisierten Ringvorlesung "Geist, Gehirn, Bewusstsein" des Philosophischen Seminars.
Den Begriff des Unbewussten verbinden wahrscheinlich die meisten Menschen mit Sigmund Freud und seiner psychoanalytischen Lehre. In der gegenwärtigen akademischen Psychologie spielt der psychoanalytische Begriff jedoch kaum eine Rolle. Gerade in Abgrenzung zum Freud'schen Begriff erforschen Kognitions- und Sozialpsychologen unter dem Label „das neue Unbewusste“ oder „das kognitiv Unbewusste“ Phänomene, wie implizites Lernen, subliminales Priming und unbewusste Vorurteile (engl. implicit biases). Erstaunlicherweise erfährt der Freud'sche Begriff des Unbewussten in der Neurowissenschaft jedoch eine wissenschaftlich fundierte Wiederbelebung. Die so-genannte Neuropsychoanalyse erforscht psychoanalytische Phänomene, wie das der Verdrängung, mit neurowissenschaftlichen Methoden. Das Ziel meines Vortrags ist es zu zeigen, dass der Begriff des verdrängten Unbewussten in die kognitions- und sozialpsychologische Erklärungspraxis integriert werden sollte. Dies erlaubt einen neuen Blick auf unbewusste Vorurteile, was sie genau sind und inwiefern sie unbewusste mentale Phänomene sind.
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Wie hängen Geist und Materie zusammen? Was ist Bewusstsein? Gibt es unbewusste geistige Zustände? Ist letztlich alles in der Welt geistig? Diese Fragen sind so alt wie die Philosophie selbst, und sie werden immer noch lebhaft in der Philosophie diskutiert. Dabei spielen allerdings empirische Erkenntnisse, insbesondere aus der Psychologie, eine zu nehmend wichtige Rolle. Die Vortragenden der Ringvorlesung stellen neueste Erkenntnisse, Argumente und Probleme aus der Philosophie des Geistes vor.