Achtsamkeit im Buddhismus: Ursprünge der MBSR-Praxis - Dr. Jowita Kramer - University of Hamburg
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- Achtsamkeit – kritischer Blick auf einen Trend
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Achtsamkeit im Buddhismus: Ursprünge der MBSR-Praxis
Der Vortrag gibt einen Überblick über buddhistische Ursprünge von MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction) und zeigt auf, welche buddhistischen Lehren und spirituellen Techniken sich in diesen therapeutischen Methoden widerspiegeln. Weiter werden buddhistische Definitionen von verschiedenen mentalen Zuständen vorgestellt, die mit Konzepten wie „Achtsamkeit“, „Aufmerksamkeit“ und „Konzentration“ zusammenhängen. Schließlich geht Kramer der Frage nach, welche Ziele Buddhisten mit der Achtsamkeitspraxis verfolgten und inwiefern diese mit dem MBSR-Ansatz vergleichbar sind.
---Achtsamkeit ist längst zu einem Trend geworden. Der bekannte Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx meint, darin vor allem einen Gegentrend zu Beschleunigung und Effizienz zu erkennen, aber auch zu Wellness und Entspannung.
Besonders durch die Verbreitung des Programms „Stressbewältigung durch Achtsamkeit“ (MBSR) hat Achtsamkeit an Bedeutung gewonnen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit untersucht; Mediziner, Therapeuten, Pädagogen und mittlerweile auch Wirtschaftsunternehmen interessieren sich dafür. Damit ist eine kritische Reflexion überfällig. Die Vortragsreihe beleuchtet den Achtsamkeitshype aus verschiedenen Perspektiven: Buddhisten kritisieren, dass die heute geläufigen AchtsamkeitsÜbungen auf halbem Wege stecken blieben und die Verbindung sowohl zur Ethik als auch zur Weisheit gekappt hätten. Welche Bedeutungen hat die Achtsamkeit im buddhistischen Kontext? Aus gesellschaftspolitischer Perspektive ist der Vorwurf formuliert worden, Achtsamkeit sei nur auf das Subjekt bezogen und blende gesellschaftliche Kontexte unzulässig aus. Ist Achtsamkeit also bloßer Eskapismus, der Rückzug ins Private? Und wie ist es ethisch zu bewerten, wenn Firmen Achtsamkeit strategisch einsetzen und in den Dienst von Effizienz und Leistung stellen?
Ein weiteres Thema ist, welche Qualität die vielen Studien haben, mit denen Wirksamkeit von Achtsamkeit belegt werden soll. Wie aussagekräftig sind ihre Ergebnisse? Ist Achtsamkeit tatsächlich ein Allheilmittel für die Krankheiten unserer Zeit? Referenten aus verschiedenen Disziplinen setzen sich mit diesen Fragen auseinander und diskutieren mit dem Publikum.
Der Eintritt ist frei. Alle Interessierten sind herzlich willkommen.
Die Veranstaltung findet als Kooperation zwischen dem Numata Zentrum für Buddhismuskunde und dem Netzwerk ethik heute statt.