Popgeschichte als Zeitgeschichte - Bodo Mrozek - Universität Hamburg
- Lecture2Go
- Videokatalog
- F.5 - Geisteswissenschaften
- Geschichte
- Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Videokatalog
Popgeschichte als Zeitgeschichte
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Mit freundlicher Unterstützung der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Hamburg
Donnerstag, 29.10.2015, 18.30 Uhr
Bodo Mrozek (Potsdam): Popgeschichte als Zeitgeschichte
Muss sich die Zeitgeschichte stärker der Sphäre von Pop zuwenden — und wie lässt sich diese umschreiben? Welche etablierten Verfahren stehen bereits zur Verfügung und wo sind noch Blindstellen? Gibt es neue Methoden und Quellen, die zu Rate gezogen werden müssen? Etliche Initiativen haben sich in den vergangenen Jahren dieser Fragen angenommen. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese Diskussion, führt in Grundbegriffe wie Volks- und Massenkultur, das Populäre und Pop ein und arbeitet anhand einer Musik-Aufnahme (aus urheberrechtlichen Gründen aus dem Audio herausgeschnitten) die Verschränkungen zwischen Pop und Geschichte beispielhaft heraus. Eine Aufnahme der Beatles wird mit Schriftdokumenten aus unterschiedlichen Archiven gelesen. Anhand des Beispiels werden Zugänge der Protest-, Konsum-, Wirtschafts-, Sozial- und Politikgeschichte diskutiert. Popgeschichte wird im Kontrast zu diesen etablierten Verfahren als Perspektive vorgestellt, die ästhetische Ereignisse nicht als Nebensache oder „weicher Faktor” der Geschichte marginalisiert, sondern als relevantes Feld für die Zeitgeschichte der Massendemokratien und Mediengesellschaften des 20. Jahrhunderts versteht, das Differenzen konstituierte und Politiken und Ökonomien hervorbrachte.
---
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Hamburg
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Veranstaltungsort: FZH, Vortragsraum, Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Eintritt frei
Popgeschichte hat seit einigen Jahren Konjunktur in der Zeitgeschichte. Lässt sich die Geschichte der Bundesrepublik und der europäischen Industriegesellschaften besser verstehen, wenn popkulturelle Dimensionen berücksichtigt werden? Was kann unter einem Konzept „Popgeschichte“ überhaupt gefasst werden: alle Formen populärer Kultur- und Vergesellschaftungsformen, oder sind es historische Phasen, in denen sich in popkulturellen Produkten frühere Jugendkulturen über Generationen hinweg verankerten? Wie prägend sind popkulturelle Ereignisse und Identifikationsfiguren wie Konzerte und Stars für subjektive Deutungen und Selbsthistorisierungen? Ist im Medienzeitalter des 21. Jahrhunderts das Popkulturelle zur hegemonialen gesellschaftlichen Verständigungsform geworden? In sechs Vorträgen werden diesen Fragen an Fallbeispielen diskutiert, die Reichweite und Tragfähigkeit einer Popgeschichte erkundet und so die historischen Wurzeln der Gegenwart freigelegt.