Damals haben wir gelebt. Popmemoiren in der Zeitgeschichte des Selbst - Alexa Geisthövel - Universität Hamburg
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Damals haben wir gelebt. Popmemoiren in der Zeitgeschichte des Selbst
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Hamburg
Donnerstag, 14.1.2016, 18.30 Uhr
Alexa Geisthövel (Berlin): Damals haben wir gelebt. Popmemoiren in der Zeitgeschichte des Selbst
Auf dem Buchmarkt ist seit geraumer Zeit eine wahre Konjunktur von Popmemoiren zu verzeichnen. Im Fokus stehen nicht die Autobiografien bekannter Stars, sondern Erinnerungen von Protagonisten verschiedener Szenen, die von den Ereignissen, dem Personal, den Praktiken und dem „Lebensgefühl“ ihrer jeweiligen popkulturellen Epochen berichten. Der Bogen reicht von Punk Mitte der 1970er Jahre bis Techno um 1990.
Für Historikerinnen der Popkultur sind solche Quellen von großem Wert. Welche Schlüsse für die Zeitgeschichte des Selbst sind aus ihnen zu ziehen? Die Gründe, die eigene wilde Jugend im altehrwürdigen Medium Buch Revue passieren zu lassen, mögen vielfältig sein, doch ist ein wiederkehrendes Motiv dieser Form von Selbsthistorisierung das „gelebte Leben“: Ganz unterschiedliche Poperinnerungen verbindet die retrospektive Aussage, „damals“ besonders intensiv, frei, erfüllt gelebt zu haben. In der Forschung zur Selbstwahrnehmung gelten unmittelbare Lebendigkeit und Erlebnisfülle seit dem späten 18. Jahrhundert als Maßstab für ein gelungenes Leben. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfuhr diese Beziehung eine spezifische popkulturelle Ausprägung, deren Verhältnis zu zeitgenössischen Thesen wie dem „unternehmerischen“, dem „beratenen“ oder dem „präventiven Selbst“ diskutiert werden soll.
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Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Vortragsreihe der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg
Mit freundlicher Unterstützung der Arbeitsstelle für wissenschaftliche Weiterbildung an der Universität Hamburg
Pop – Ein neues Konzept für die Zeitgeschichte?
Veranstaltungsort: FZH, Vortragsraum, Beim Schlump 83, 20144 Hamburg
Eintritt frei
Popgeschichte hat seit einigen Jahren Konjunktur in der Zeitgeschichte. Lässt sich die Geschichte der Bundesrepublik und der europäischen Industriegesellschaften besser verstehen, wenn popkulturelle Dimensionen berücksichtigt werden? Was kann unter einem Konzept „Popgeschichte“ überhaupt gefasst werden: alle Formen populärer Kultur- und Vergesellschaftungsformen, oder sind es historische Phasen, in denen sich in popkulturellen Produkten frühere Jugendkulturen über Generationen hinweg verankerten? Wie prägend sind popkulturelle Ereignisse und Identifikationsfiguren wie Konzerte und Stars für subjektive Deutungen und Selbsthistorisierungen? Ist im Medienzeitalter des 21. Jahrhunderts das Popkulturelle zur hegemonialen gesellschaftlichen Verständigungsform geworden? In sechs Vorträgen werden diesen Fragen an Fallbeispielen diskutiert, die Reichweite und Tragfähigkeit einer Popgeschichte erkundet und so die historischen Wurzeln der Gegenwart freigelegt.