„150 Jahre Reichsgründung. Wie modern war das Kaiserreich?“ - Prof. Dr. Jürgen Zimmerer, Prof. Dr. Hedwig Richter - University of Hamburg
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„150 Jahre Reichsgründung. Wie modern war das Kaiserreich?“
Otto von Bismarck zählt zu den umstrittensten Figuren der deutschen Geschichte. Gefeiert als Reichseiniger und Wegbereiter der deutschen Sozialversicherungen, gilt er auch als skrupelloser Machtpolitiker: Die Einigung Deutschlands mit „Eisen und Blut“, die sich am 18. Januar 2021 zum 150. Male jährt, bildete nicht nur eine schwere Hypothek für das europäische Staatensystem, auf der von ihm einberufenen Berliner Afrikakonferenz (1884/85) wurde ein ganzer Kontinent zum Spielball europäischer Machtpolitik. Und schließlich wurde Deutschland selbst unter Bismarck zum Kolonialreich.
Als im Zuge der globalen Black Lives Matter Proteste zahlreiche koloniale und rassistische Denkmäler und Statuen in die Kritik gerieten, rückten auch die Bismarck-Denkmäler ins Rampenlicht. In Hamburg entzündete sich im Sommer 2020 eine Debatte vor allem um das Bismarck-Denkmal an den Landungsbrücken, das von der Stadt Hamburg aufwändig saniert wird. Inzwischen spricht auch der Hamburger Senat davon, dass es eine kritische Einordnung des Denkmals braucht.
Die Gesprächsreihe „Bismarck: Lokaler Held, globaler Schurke? Ambivalenzen eines (nationalen) Helden“ bietet diese Einordnung an. Sie nimmt die lokale Debatte zum Anlass, eine differenzierte und entmystifizierte Perspektive auf eine Schlüsselfigur nicht nur der deutschen Geschichte zu werfen.
Im dritten Gespräch zum Thema „150 Jahre Reichsgründung. Wie modern war das Kaiserreich?“ diskutierten am 13.01.2021 Prof. Dr. Hedwig Richter (Universität der Bundeswehr München) und Prof. Dr. Jürgen Zimmerer (Universität Hamburg) zum Abschluss der Reihe im Rahmen der Hamburger (post-)kolonialen Gespräche.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Website: https://kolonialismus.blogs.uni-hamburg.de/2020/10/30/gespraechsreihe-bismarck-global/
---Otto von Bismarck zählt zu den umstrittensten Figuren der deutschen Geschichte. Gefeiert als Reichseiniger und Wegbereiter der deutschen Sozialversicherungen, gilt er auch als skrupelloser Machtpolitiker: Die Einigung Deutschlands mit „Eisen und Blut“, die sich am 18. Januar 2021 zum 150. Male jährt, bildete nicht nur eine schwere Hypothek für das europäische Staatensystem, auf der von ihm einberufenen Berliner Afrikakonferenz (1884/85) wurde ein ganzer Kontinent zum Spielball europäischer Machtpolitik. Und schließlich wurde Deutschland selbst unter Bismarck zum Kolonialreich.
Als im Zuge der globalen Black Lives Matter Proteste zahlreiche koloniale und rassistische Denkmäler und Statuen in die Kritik gerieten, rückten auch die Bismarck-Denkmäler ins Rampenlicht. In Hamburg entzündete sich im Sommer 2020 eine Debatte vor allem um das Bismarck-Denkmal an den Landungsbrücken, das von der Stadt Hamburg aufwändig saniert wird. Inzwischen spricht auch der Hamburger Senat davon, dass es eine kritische Einordnung des Denkmals braucht.
Die Gesprächsreihe „Bismarck: Lokaler Held, globaler Schurke? Ambivalenzen eines (nationalen) Helden“ bietet diese Einordnung an. Sie nimmt die lokale Debatte zum Anlass, eine differenzierte und entmystifizierte Perspektive auf eine Schlüsselfigur nicht nur der deutschen Geschichte zu werfen.