Peer-Support – in verschiedenen Kulturen - Prof. Dr. Thomas Bock, Dr. Candelaria Mahlke - Universität Hamburg
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07.06.2022
Peer-Support – in verschiedenen Kulturen
Bock auf Dialog?
Gespräch mit Prof. Silvia Krumm und Dr. Candelaria Mahlke
Peer-Support setzt sich durch. International! Nicht reibungslos, aber eindeutig. Peerarbeit kann die Behandlungskultur verändern – in Richtung Selbstwirksamkeit, Partizipation, Stigmaresistenz. Peer-Begleitung bei Angehörigen wirkt deren Vernachlässigung und Ausbeutung entgegen. Die Evidenz für beides ist groß. Welche kritische Masse wird gebraucht, um Psychiatrie wirklich zu verändern? Wann ist die Gefahr groß, dass Peer-Support vereinnahmt wird? Der gesellschaftliche Stellenwert ist abhängig vom kulturellen Kontext und vom Stand der Versorgung. Der Blick auf andere Kulturen hilft auch bei uns die Stärke von Peer-Support neu zu sehen, Hilfen auch wieder unabhängig von Psychiatrie zu denken.
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Zur Anthropologie von Gesundheit und Krankheit in der Psychiatrie
Die gesellschaftlichen Bedingungen verändern sich – von Außen und im Zusammenleben: Die Bedrohung von Klima, Umwelt und Natur ist unübersehbar. Einsamkeit scheint zu-, Solidarität abzunehmen. Welche gesellschaftlichen Veränderungen sind relevant
für das Risiko psychisch zu erkranken, welche für Menschen, die psychisch erkrankt sind? Hat die (Sozial)Psychiatrie noch die richtige Antwort? Stimmen die Kategorien / Diagnosen noch, die z.T. vor 100 Jahren entwickelt wurden. Was sollte sich ändern in der Psychiatrie und darüber hinaus? Welche präventiven Strategien müssen wir der Politik abverlangen? Ein Ministerium für Einsamkeit (wie in England)? Eine Präsidentin mit Erfahrung wie in Norwegen? Mehr noch als Demut und Solidarität?
Psychische Erkrankungen gelten als Volkskrankheiten. Zeit mehr über das Volk als über Krankheit nachzudenken? Mindestens ein Drittel aller Menschen wird im Leben mit psychiatrischer Hilfe zu tun bekommen. Stimmt die individuelle Konzeption von Hilfe noch? Wird die Menschheit (psychisch) kränker oder laufen wir Gefahr, Probleme zu psychiatrisieren, die eher gesellschaftliche Lösungen erfordern?
Was können wir von soziologischen ExpertInnen lernen, wie ihre aktuellen Themen und Begriffe kreativ nutzen? Welche Quellen speisen Hass? Können wir daraus für die Psychiatrie lernen? Wo und wie bedroht oder fördert der Stadtraum seelische Gesundheit? Welche Forderungen lassen sich ableiten? Welchen Chance und positive Wirkung hat Partizipation – gesellschafts- und psychiatriepolitisch. Welchen Stellenwert hat Peer-Support in anderen Kulturen? Hilft uns da, Hilfen auch unabhängig von Psychiatrie zu denken?
Auch diesmal werden die Themen als Vorlesung-Dialog (Podcast) gestaltet und am Ende im trialogischen Diskurs ausgewertet.
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