Deutschland und Israel – Kulturpolitische Beziehungen und kulturelle Verflechtungen (1948 bis zur Gegenwart) - Prof. Dr. Michael Brenner - Universität Hamburg
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05.07.2021
Deutschland und Israel – Kulturpolitische Beziehungen und kulturelle Verflechtungen (1948 bis zur Gegenwart)
Mit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik 1965 wuchs auch das Interesse an israelischer Kultur in Deutschland. Während es bereits vorher intellektuelle Brückenbauer für den christlich-jüdischen Dialog wie Martin Buber und Schalom Ben-Chorin wie auch literarische Vorläufer wie Max Brod und Moshe Ya’akov Ben-Gavriêl gab, so nahmen die meisten Deutschen Israel in den sechziger und siebziger Jahren durch die Populärkultur wahr. Im Bereich der Musik trugen hierzu die enorm erfolgreichen Songs von Esther und Abi Ofarim sowie Daliah Lavi bei, im Bereich des Theaters die Figur des Tevje im Musical Anatevka, verkörpert durch den israelischen Schauspieler Shmuel Rodensky, und in der Literatur die Satiren des Bestsellerautors Ephraim Kishon, vermittelt durch seinen Übersetzer Friedrich Torberg. Die Unterhaltungsliteratur und -musik erlaubte es der deutschen Öffentlichkeit, sich mit dem Staat Israel auseinanderzusetzen, ohne allzu schmerzhaft die eigene Geschichte beleuchten zu müssen.
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Die Idee zu der Tagung knüpft an die Beobachtung an, dass sich mit der Staatsgründung Israels 1948 parallel zu den beiden deutschen Staatsgründungen deutsch-jüdische Konstellationen grundlegend verändert haben. Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden neue Bedingungen für Begegnungen zwischen Gemeinwesen geschaffen, deren Menschen durch die für viele Individuen sowie für die kollektive Erinnerung prägende, aber gegensätzliche Holocausterfahrung miteinander verbunden waren. Heute, mehr als siebzig Jahre nach den Staatsgründungen, lassen sich nicht nur unterschiedliche nationale Geschichten rekonstruieren. Vielmehr ist die Geschichte Deutschlands und Israels auf vielfache Weise verflochten, was die Beschreibung markanter historischer Ereignisse, spezifischer Institutionen und Erinnerungsnarrative unter dem Aspekt der histoire croisée bzw. von entangled memories nahelegt. Perspektiven auf Begegnungen und Zusammenarbeit, die durch die Existenz eigenständiger politischer Systeme, Rechtsordnungen, wirtschaftlicher Kontexte und kultureller Aktivitäten gerahmt werden, standen im Verlauf der zwei Tage im Fokus. In den Vorträgen kamen Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Disziplinen zu Wort, die das Mit-, Neben- und Gegeneinander von Israelis und Deutschen in ihren Entwicklungen und Veränderungen in den Blick nehmen, bzw. Israel und Deutschland im jeweils anderen Land nachspüren.
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Kapitel
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00:00:00Begrüßung (Andreas Brämer)
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00:05:07Grußwort (Susanne Rupp)
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00:10:09Vorstellung und Einleitung (Andreas Brämer & Michael Brenner)
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00:21:01Carlebach-Lecture (Michael Brenner)
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01:12:30Diskussion (Andreas Brämer & Michael Brenner)