„Instead of the ghetto coming to Germany, Germany came to the ghetto“ – Kontakte zwischen Ost- und Westjuden im Ersten Weltkrieg - Jonas Stier - Universität Hamburg
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„Instead of the ghetto coming to Germany, Germany came to the ghetto“ – Kontakte zwischen Ost- und Westjuden im Ersten Weltkrieg
Internationales Studierendenpanel im Vorfeld des 51. Deutschen Historikertages am 20. September 2016 in Hamburg
Kaum ein Phänomen hat die Geschichte so geprägt wie das des Glaubens. „Glaube“ ist dabei nicht nur in einem religiösen Sinne zu verstehen, sondern vielmehr in einem weiteren Sinne, etwa als ein System von Überzeugungen mit dem Anspruch, Paradigmen nachvollziehbar zu vertreten. Dennoch sind Überzeugungen häufig ambivalent und alles andere als hermetisch. Sie sind das Resultat sozialer Erfahrungen und werden weiterhin von ihnen beeinflusst.
Die Prägung unserer Gedanken und Erfahrungen durch unsere Umwelt bedingt wesentlich unsere Wahrnehmung und Interpretation der Welt im Allgemeinen. Das persönliche und soziale Selbstverständnis innerhalb dieser Wahrnehmung kann man als Identität bezeichnen, die sowohl individuell als auch kollektiv sein kann.
Neben ihrer wechselseitigen Beeinflussung stellt sich die Frage der historischen Wirkmächtigkeit von Glaube und Identität. Diese äußern sich in der Regel mittelbar, etwa in Diskursen und durch Handlungen, die ihrerseits adaptiert oder auch z. B. performativ erneuert werden können. Gleichzeitig stehen sie in einem komplexen Zusammenhang mit gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Strukturen sowie kulturellen Deutungsmustern wie z. B. Nation oder Geschlecht.
In Anlehnung an das Motto des Historikertages 2016 möchte sich das Studierendenpanel „Glaube und Identität“ mit dem Wechselverhältnis zwischen diesen beiden prägenden Begriffen beschäftigen und richtet sich dabei primär an Studierende der Geschichtswissenschaft.
Durch die internationale Ausrichtung soll die Möglichkeit geschaffen werden, „Glaube und Identität“ facettenreich zu beleuchten. Das Panel ist epochenübergreifend konzipiert und sowohl für unterschiedliche Zugänge der Religions-, Kultur- oder Sozialgeschichte als auch Gegenstände wie historische Akteur_innen, Ereignisse oder Diskurse offen. Interdisziplinäre Ansätze sollen dadurch aber nicht ausgeschlossen sein.
In diesem Zuge können sich verschiedene Fragekomplexe auftun, etwa nach dem Bedürfnis nach Glauben in seiner Wirkung für Individuum und/oder Kollektiv (Religion, Staat, Nation, Weltdeutungen, Verschwörungstheorien, Identität, etc.).
Zudem wären Untersuchungen interessant, die sich näher mit der gegenseitigen Beeinflussung von Glauben und Identität beschäftigen. Nicht zuletzt gilt es, in diesem Zusammenhang auch die Frage nach Glaubenskonflikten zu stellen.